ITT Industries stellt LAN-Sense vor

Kontrolle und Dokumentation von Netzen soll einfacher werden

20.10.2000
MÜNCHEN (CW) - Wenn ein Kabel streikt, fangen die Probleme richtig an. Defekte in der Netzebene sind nur durch langwieriges Testen zu isolieren. Hier will ITT Industries Abhilfe schaffen: Mit "LAN-Sense" sollen sich Kabelinfrastrukturen in Echtzeit überwachen lassen.

Glaubt man den Aussagen des Herstellers, dann ist LAN-Sense in der Lage, Systeme wie Hewlett-Packards (HPs) "Openview" zu ergänzen. Während diese eher darauf ausgelegt sind, aktive Komponenten im Netz zu kontrollieren und zu verwalten, richtet sich das Augenmerk der ITT-Lösung auf passive Komponenten wie Kabel. Der Anbieter hat das Produkt gemeinsam mit den Herstellern Itracs und Cablesoft entwickelt.

LAN-Sense besteht aus vier Komponenten: Neben speziellen Sensor-Patchfeldern sind dies der "Itracs"-Analysator für die Überwachung der Ports, eine eigene Kabel-Management-Software sowie besondere Patch-Kabel (siehe Bild). Der Itracs-Analysator hat ein 19-Zoll-Chassis und kann in herkömmliche Racks eingebaut werden. Die Patch-Kabel verfügen über einen zusätzlichen, in den Stecker eingebauten Pin. Wird ein Kabel in einen Port eingesteckt, schließt dieser den Kontakt mit dem oberhalb des Patch-Panels vorhandenen Sensor. Entfernt jemand absichtlich oder aus Versehen das Kabel aus dem Port, erkennt dies der Analysator sofort. Die Veränderung wird sofort in der Kabel-Management-Software aufgezeichnet. In Echtzeit lassen sich diese Werte über das Internet abfragen.

Rein technisch besteht sogar die Möglichkeit, eine Web-Kamera mit dem System zu verbinden, die im Falle einer Veränderung ein Foto schießt und so einen Missetäter überführen helfen könnte. Der Hauptvorteil von LAN-Sense besteht laut ITT darin, dass sich so die Ausfallzeit im Netzwerk reduzieren lässt: Fällt eine Verbindung aus, kann mit Hilfe des Systems schnell die Ursache des Problems identifiziert werden.

Laut ITT ist die Version zur Überwachung von Kupferkabeln ab sofort verfügbar. Das Unternehmen arbeitet daran, LAN-Sense auch für Glasfaser anzupassen. Eine entsprechende Variante soll im ersten Quartal 2001 erscheinen. Vorhandene ITT-Installationen sollen sich problemlos auf das neue Kabel-Management-System umrüsten lassen. Mit Anbietern von Netzkomponenten wie Cisco oder Nortel verhandelt ITT eigenen Angaben zufolge darüber, dass die ihre Komponenten schon im Voraus für LAN-Sense tauglich machen. Preise für LAN-Sense sind noch nicht bekannt.