IDF

"Kontextbezogene Systeme" - Intels Zukunftsvision

16.09.2010
Das Smartphone weiß, welches Restaurant seinem Besitzer am besten gefällt und führt ihn dorthin.

Der Computer sagt ihm, dass er wegen eines Staus auf dem Weg zur Arbeit am besten früher aus dem Haus gehen sollte. Mit einem Blick in die technologische Glaskugel skizzierte Intels Chef-Technologe Justin Rattner eine neue bequeme Welt mit personalisierter Technologie. "Die Möglichkeiten sind so großartig, dass die Menschen sie werden haben wollen", sagte Rattner am Mittwoch zum Abschluss des Intel Developer Forum (IDF) in San Francisco.

Kontextbezogene Systeme nennen die Forscher ihre neue Vision. Damit sollen elektronische Geräte in Zukunft zu persönlichen Assistenten werden. Die Geräte werden kontinuierlich den Nutzer kennenlernen und schließlich wissen, was er tun möchte, erläuterte Rattner. "Solche Geräte werden intelligenter sein und damit relevanter für den Nutzer." Als weiteres Beispiel demonstrierte Rattner eine TV-Fernbedienung, die sich die Vorlieben des jeweiligen Nutzers merkt und entsprechende Programmvorschläge macht.

Die neuen Forschungsprojekte gehen dabei weit über herkömmliche Sensorik hinaus. GPS-Koordinaten allein würden einem Smartphone nicht viel über den Nutzer sagen. Bei den kontextbezogenen Systemen gehe es darum, die Daten vieler Sensoren miteinander zu verknüpfen, sagte Rattner. Künftige Geräte würden dann "harte" Sensor-Informationen wie aktuelle lokale Begebenheiten mit "weichen", etwa dem persönlichen Kalender, kombinieren.

So manchem Nutzer dürften solche Szenarien zunächst eher unheimlich erscheinen. Die Sicherheit der persönlichen Kontext-Daten sei definitiv ein sehr wichtiger Aspekt bei der Entwicklung, sagte Rattner. Viele Menschen gäben allerdings heute schon eine ganze Menge mehr Daten vollkommen freiwillig preis. "Die Mehrheit der Menschen wird aber die Datenerfassung zulassen, wenn sie dafür solche Dienste nutzen können", ist sich Rattner sicher. Intel will mit künftigen Hardware-Technologien die neuen intelligenten Geräte noch besser als bisher gegen mögliche Angriffe schützen. (dpa/tc)