Konsumentenschutz steht im Vordergrund US-Justizministerium wird in Sachen Microsoft-Monopol aktiv

22.04.1994

MUENCHEN (jm) - Das US-Justizministerium bereitet Insider- Informationen zufolge ein Antitrust-Verfahren gegen Microsoft vor. Unklar ist noch, mit welchen Argumenten die Anklaeger den PC- Softwaregiganten in die Enge treiben wollen.

Das Ministerium hatte vor sieben Monaten die Federfuehrung in einem Verfahren an sich gerissen, das nach dreijaehrigen Untersuchungen durch die US-Kartellbehoerde Federal Trade Commission (FTC) zu keinem Ergebnis gefuehrt hatte.

Die Liste der Anschuldigungen reichte von dem Vorwurf, der PC- Softwaregigant lege die Schnittstellen fuer sein DOS-Windows- Betriebssystem nicht im noetigen Mass offen, bis zu fragwuerdigen Lizenzierungspraktiken gegenueber PC-Herstellern.

Das Justizministerium steht vor dem Problem, dass es freien Wettbewerb und Konsumenteninteressen zu schuetzen hat und nicht die Querelen unter Konkurrenten schlichten soll. Die fuer das Verfahren zustaendige Anne Bingaman vom Justizministerium gilt allerdings im Gegensatz zur industriefreundlichen FTC-Behoerde als Falke, wenn es um die Verletzung von Wettbewerbsbestimmungen geht (siehe auch Kolumne, Seite 9).