IT im Handel/Kommentar

Konsolidierung

21.07.2000

Der eine oder andere Absturz eines Dotcom-Unternehmens macht Schlagzeilen. Muss es schließlich auch geben in einer Highflyer-Branche. Wer Ursachenforschung betreibt, stößt auf Fehler, die langfristigen Erfolgen schon immer im Weg standen: geringe Professionalität, Liquiditätsengpässe und Realitätsferne - immer noch sehr gefördert in ihrer Ausprägung als Internet-Euphorie.

Doch was ist neu daran? Enttäuschung ist jedenfalls nicht angebracht, dazu gibt es einfach viel zu viele Erfolgsgeschichten, und zwar wahre! Auch die seit fünf Jahren immer höher prognostizierten Marktzahlen stehen durchaus in einer realistischen Beziehung zum tagtäglichen Marktgeschehen. "Netzökonomie treibt das Beratergeschäft", war kürzlich erst zu lesen, aber nicht nur das. Ob Werbebranche oder Buchhandel, Internet-getriebenes Wachstum allenthalben.

"Internet-Firmen sehen sich nicht von Pleiten bedroht", titelte gerade die "Süddeutsche Zeitung", wohl auch in der Absicht, einer Depression vorzubeugen angesichts schlechter Quartalsergebnisse etlicher börsennotierter Internet-Unternehmen. Sollte im nicht technischen Geschäft der Nachrichtenvermittlung ein Paradigmenwechsel stattfinden im Sinne von: Gute Nachrichten sind (auch) Nachrichten?

Und was ist mit denen, die dank ihrer E-Commerce-Projekte in der Tat viel Lehrgeld in den Sand gesetzt haben? Jedenfalls sind sie heute in der Regel bemerkenswerte Mitspieler oder Partner mächtiger Branchenführer im Gegensatz zu all den Zögerern, die sich inzwischen schwer tun, mit neuen Geschäftsideen zu reüssieren. Fürs Erste scheinen die Claims verteilt zu sein. Zur Zeit geht es wohl eher darum, überhaupt noch einen Fuß in die virtuelle Türe des E-Business zu bekommen.

Auch wenn der Personalmarkt Ebbe signalisiert: "Don''t panic ..."