Tool-Vergleich

Konsolidieren mit SAP

17.06.2012
Von Wolfgang Schütte-Felsche und Christian Hoff

BusinessObjects Planning and Consolidation (BOPC)

Automatisierung und Dezentralisierung: Obwohl BOPC häufig im Zusammenhang mit Planungsanwendungen diskutiert wird, ist die Software auch für die legale Konsolidierung geeignet. Sie wird Web-basierend gesteuert, die Datenerfassung erfolgt jedoch über Excel. Die Berichterstattung ist durch die gesamte MS-Office-Integration in Excel, Word und Powerpoint möglich. Für die Automatisierung der Konsolidierung stehen Grundelemente als Standardregeln bereit, die zum Beispiel die Währungsumrechnung, Gegenbuchungslogik, interne Leistungsverrechnung sowie Journalbuchungen ermöglichen. Business Rules sowie die Programmiersprache Skript Logic unterstützen die Entwicklung von weiteren Konsolidierungssachverhalten.

Der Excel-Report mit Navigationsleiste (Action Plane) in BusinessObjects Planning and Consolidation (BOPC).
Der Excel-Report mit Navigationsleiste (Action Plane) in BusinessObjects Planning and Consolidation (BOPC).

Die Dezentralisierung wird durch die Freigabe von ausgewählten Prozessschritten für Konzerngesellschaften ermöglicht. Über das Web können Excel-Eingabe-Layouts online aufgerufen, Daten erfasst und validiert werden. BOPC bietet als einziges der drei SAP Tools auch eine Offline-Erfassung in einem geschützten Excel-Workbook mit einfacher Reintegration in die Konsolidierungsdatenbank.

Kontrolle und Nachvollziehbarkeit: Über einen Workflow wird der Abschlussprozess gesteuert. Durch Arbeitsstatus-Informationen werden die einzelnen Verarbeitungsschritte nachgehalten. Durch ein einstellbares Änderungs-Log (Data-Audit-Report) kann man zudem Datenanpassungen nachvollziehen. Automatische Buchungen sind über ein Buchungsmerkmal (analog der Audit-ID im BOFC) und über die Partnerinformation nachvollziehbar und lassen die Darstellung der Gesellschaftsdaten bis hin zum konsolidierten Abschluss zu.

Flexibilität: Durch die zur Verfügung gestellten Grundelemente und die Excel-Integration stellt BOPC ein flexibles Werkzeug dar, das neben der Planung auch für Konsolidierungszwecke eingesetzt werden kann. Workflows sind relativ frei gestaltbar. Die hohe Flexibilität geht hierbei zulasten der vorkonfigurierten Konsolidierungslogik. Um die Konsolidierung gemäß IFRS zu erleichtern, steht auch hier ein Starter-Kit als vorkonfiguriertes Paket zur Verfügung.

Integration der IT-Systeme: SAP bietet BOPC in zwei Versionen an: Die Netweaver-Variante ist in SAP BW integriert, das heißt, sie nutzt BW als Datenbasis. Die MS-Variante verwendet den SQL Server von Microsoft als Datenbasis. Wie beim BOFC kann die MS-Variante unabhängig von anderen SAP-Produkten genutzt werden. Die Stärke von BOPC liegt in der Office-Integration und in der Möglichkeit, die gleiche Anwendung für Planungs- und Konsolidierungssachverhalte zu nutzen.

BOPC auf einen Blick

Stärken

  • MS-Office-Integration und Bedienoberfläche;

  • Kommentierung integriert;

  • Planungsintegration;

  • Nähe zum Fachbereich.

Schwächen

  • Ohne Vorkonfiguration (Starter Kit etc.) erfordert die Anwendung umfangreiche betriebswirtschaftliche Konsolidierungskenntnisse;

  • Installation des Office-Add-in notwendig;

  • komplexe Konsolidierungssachverhalte erfordern einen höheren Konfigurationsaufwand als bei den anderen beiden Tools.