Konsequenzen aus Umsatzrueckgang Integrata-Heilmann denkt ueber Entlassungen nach

09.09.1994

MUENCHEN (hk) - Ein duesteres Bild des Standorts Deutschland im allgemeinen und seiner Branche im besonderen zeichnete Integrata- Chef Wolfgang Heilmann auf einer Podiumsdiskussion in Tuebingen.

Die Entwicklung der Computerindustrie sei durch sinkende Umsaetze bestimmt; zudem koennten die Inder ihre Software konkurrenzlos billig anbieten "und sind dabei in manchen Bereichen sogar besser", so Heilmann.

Wie das "Schwaebische Tagblatt" in seiner Ausgabe vom 6. September 1994 berichtet, kuendigte der Integrata-Chef Entlassungen an, "fuer den Fall, dass die Umsaetze nicht steigen". Nach Jahren mit Wachstumsraten von durchschnittlich 25 Prozent habe sein Unternehmen im letzten Jahr den Hoehenflug beendet. Der Umsatz sank um zehn Prozent, in diesem Jahr sollen es nochmals fuenf Prozent weniger sein. Als Mitarbeitergesellschaft scheute man sich, Festangestellte zu entlassen und verzichtete deshalb auf einen Teil der freien Mitarbeiter. Zudem verordneten sich die Schwaben Ende 1993 eine Gehaltsnullrunde. Heilmann glaubt, dass die Deutschen die tiefgreifenden Aenderungen des Weltmarkts noch nicht begriffen haetten: "Ich sehe ueberall festgefahrene Strukturen." Seine Empfehlung lautet daher, den Lebensstandard nicht mehr "an die erste Stelle zu setzen".