Robert Bosch GmbH erster deutscher Itel-Anwender:

Konsequenz aus den Kosten: "IBM muß das eben akzeptieren"

27.02.1978

STUTTGART (sf) - Die Robert Bosch GmbH, Stuttgart, ist der erste deutsche Itel-Anwender. Nach der geglückten Europapremiere im November des Vorjahres (siehe CW Nr. 46 vom 11. 11. 77, Seite 1: "Itel lockt zur AS/5-Demo nach Paris") feierte die Itel Deutschland GmbH, Düsseldorf, nun einen erfolgreichen Advanced System/5-Einstand in der Bundesrepublik.

Bisher liefen im Stuttgarter Bosch-Rechenzentrum, eine IBM 370/168 und eine /158 nebeneinander, wobei die /158 von Itel geleast war. "Aus reinen Kostengründen beschlossen wir, die 370/158 durch eine AS/5 zu ersetzen", berichtet Bosch-EDV-Abteilungsleiter Hans Dieter Herrmann und fügt hinzu: "Außer der /158 und der AS/5 standen keine weiteren Maschinen zur Debatte."

Von der Installation und der bisherigen Zusammenarbeit mit Itel zeigt sich Hermann begeistert: "So was haben wir noch nicht erlebt. Das war ungeheuer." Grund für seinen Enthusiasmus. Schon zwei Tage nach Lieferung der Anlage konnten fehlerlose Kundentestläufe gefahren werden. Zur Unterstützung der Bosch-Crew hat Itel eigens zwei Hardware- und einen Software-Spezialisten im RZ des Elektrokonzerns "stationiert".

Auf das erhöhte Risiko angesprochen, das Erstanwender in der Regel zu tragen haben, wehrt Herrmann ab: "Wir haben uns in den USA mit mehreren Itel-Anwendern unterhalten und dabei nur positive Erfahrungen gesammelt." Und mit einem Augenzwinkern: Wir sind davon ausgegangen, daß sich Itel beim ersten deutschen Anwender besondere Mühe gibt."

Tagsüber wird die gemietete AS/5 im Bosch-RZ als reine Online-Maschine eingesetzt. "Bis 17 Uhr lassen wir auf ihr IMS laufen", zählt der Itel-Novize auf, "danach arbeitet das System - wie auch die IBM 370/168 im Batch. Trocken vermerkt der Bosch-Mann. "IBM sieht das Ganze natürlich überhaupt nicht gerne." Doch so überraschend konnte dies für die Sindelfinger nicht gekommen sein, zumal Hermann bereits seit längerem einen ausgesprochenen Mixed Hardware-Laden eingerichtet hatte. Da steht SEL-, BASF-, Potter- und Itel-Peripherie einträchtig nebeneinander. Alle peripheren Systeme sind im Bosch-RZ entweder "geshared" oder manuell umschaltbar. Hermann bündig: "IBM muß das eben akzeptieren."