Umsatz um sechs Prozent gefallen

Konjunktureinbruch laesst Chance auf Wende bei SNI weiter sinken

02.04.1993

Die erwartete Stagnation erklaerte Wiedig mit der "konjunkturellen Gesamtsituation". Um die Umsatzgroessenordnung des Vorjahres zu halten, sei angesichts des erwarteten Preisverfalls von rund sieben Prozent und dreiprozentigen Kursverlusten durch die Staerke der Mark bereits ein reales Wachstum von etwa zehn Prozent notwendig. "Dies ist beim derzeitigen Wirtschaftsklima sehr viel", gab Wiedig zu bedenken.

"Bei dieser Gesamtsituation ist natuerlich auch nicht zu erwarten, dass das Geschaeftsvolumen Entlastungen auf der Ergebnisseite bringt", ergaenzte der SNI-Chef. Die Kompensation des Preisverfalls wie auch Beitraege zum Verlustabbau muessten deshalb "voll aus der Verbesserung der Effizienz im Unternehmen selbst" kommen. Es sei dann mit "weniger Verlusten" als im vergangenen Geschaeftsjahr zu rechnen, wenn sich die "konjunkturellen Labilitaeten" nicht negativ auswirkten. Innerhalb der naechsten drei Jahre in die Profitzone zu gelangen, haelt Wiedig "durchaus fuer machbar".

Erhoehte Produktivitaet versprechen sich die SNI-Verantwortlichen vor allem von der zum 1. April 1993 wirksam werdenden neuen Struktur des Unternehmens. Kuenftig teilt sich die Siemens-Tochter in neun Business Units, vier System Units und vier Divisionen. Hinzu kommen die zentralen Funktionen wie Personal, Finanzen und Controlling sowie der operative Vertrieb, der nach Regionen unterteilt ist. Wie ein Helm auf die gesamte Organisation gestuelpt ist das sogenannte Account- Management, das die Schnittstelle zum Kunden bilden soll.

Alles, was nicht mehr "integraler Bestandteil des Systemgeschaefts" ist, wird in den Business Units zusammengefasst. Sie sind innerhalb der SNI fuer ihr Geschaeft verantwortlich - mit allen zugehoerigen Funktionen wie Produktplanung, Entwicklung, Fertigung, Preispolitik und Vertrieb. "Dies schliesst auch die Wahl der Vertriebswege ein", betonte Wiedig.

Die von SNI angebotenen Branchenkonzepte werden in vier Divisionen zusammengefasst. Der Mittelstand wird wie gehabt ueber Partner bedient. Das Konzept der SNI-Werksvertretungen sei keinesfalls geschaffen worden, um sich aus diesem Marktsegment zu verabschieden, betonte Wiedig, sondern um dem Mittelstandsgeschaeft eine kostengerechtere Struktur und eine "adaequate Vertriebsorganisation" zu geben.