IT intim - Die Sorgen der CIOs

Komplexere Prozesse als mancher Weltkonzern

15.04.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie gelten aus ausgebuffter SAP-Experte. Was gilt es bei einer SAP-Einführung zu beachten?
Torsten Niemietz, Leiter SAP Programme Management, Getränke Ahlers
Torsten Niemietz, Leiter SAP Programme Management, Getränke Ahlers
Foto: Torsten Niemietz, Getränke Ahlers

Tatsächlich hat ein Dienstleister einmal gesagt: Wenn die SAP "Netweaver" ruft, ist Niemietz schon da. Mein ehemaliger Arbeitgeber Nordzucker war ja eine Referenz für den gehobenen Mittelstand. Jetzt bin ich wieder dabei, den Erfolg einer unternehmensweiten SAP-Einführung sicherzustellen - und zwar nicht in der Funktion des IT-Leiters, sondern als Leiter einer Stabsstelle, die direkt an den Eigentümer berichtet.

Wir lösen mit SAP All-in-One NUG eine in die Jahre gekommene, aber immer noch funktionsfähige AS/400-Anwendung ab. Dazu haben wir zunächst einmal die Ist-Prozesse des Business aufgenommen - für mich übrigens eine Super-Chance, das ganze Unternehmen kennen zu lernen. Im Vergleich zu einem Weltkonzern - wie bei meinem letzten Arbeitgeber Kraft Foods - sind die Prozesse bei einem Getränkefachgroßhändler wie Ahlers wesentlich komplexer, weil wir sowohl den Einzelhandel betreiben als auch die Gastronomie beliefern, einschließlich Miet- und Leihgutgeschäft. In Kürze gehen wir daran, die Soll-Prozesse zu entwickeln.

Eine zweite Facette der Einführung ist die Ausrichtung auf die künftige Hardwareplattform. Da ist noch nicht entschieden, ob wir bei IBM bleiben oder auf HP wechseln.

Zum Dritten müssen wir uns über unsere Telekommunikationseinrichtungen Gedanken machen, denn die Kassensysteme der 230 angeschlossenen Getränkeabholmärkte müssen auch an das SAP ERP angebunden werden. Das Gesamtprojekt soll gegen Ende 2011 abgeschlossen sein.

Aus den zehn Jahren, die ich mit der SAP zu tun hatte, habe ich eins gelernt: Sie brauchen eine positiv-kritische Einstellung zu ihr. Ich bin überrascht über die Flexibilität, die dieser große Tanker bisweilen an den Tag legt. Zudem ist der Wechsel an der deutschen Unternehmensspitze ein Schritt in Richtung auf mehr Kundenorientierung.