Datenaustausch und Teamarbeit ohne Netzwerkgrenzen

Kommunikationssoftware der anderen Art

25.10.2004
Von 


Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
Gerade für kleinere Unternehmen, Projektteams oder mobile Anwender sind herkömmliche Groupware- oder Portallösungen zu aufwändig und zu kostspielig. Das „Groove Virtual Office“ bietet als serverlose Peer-to-Peer-Plattform eine Alternative für Zusammenarbeit und Datenaustausch.

DIE WACHSENDE Mobilität von Anwendern erhöht den Bedarf an Lösungen, die sowohl einen ständigen Zugriff auf Daten und Dokumenten ermöglichen als auch Werkzeuge für die Zusammenarbeit von Teams über Firmen- und Netzwerkgrenzen bieten. Groove geht dabei einen völlig anderen Weg als herkömmliche Groupware- oder Portallösungen. Denn das Groove Virtual Office benötigt keinen Server als Datendrehscheibe. Es handelt sich vielmehr um ein dezentrales Peer-to-Peer-Werkzeug, das auf PCs oder Laptop installiert wird. Die Intelligenz liegt nicht im Zentrum, sondern an den Endpunkten des Netzwerks. Dabei werden die Daten redundant auf alle angeschlossenen Stationen verteilt, um auch bei Netzunterbrechungen die wichtigsten Funktionen aufrechtzuerhalten. Hauptvorteile einer derartigen Lösung: Kosten und Aufwand für eine Server-Infrastruktur entfallen; zudem muss die IT keinerlei Modifikationen an den bestehenden Systemen vornehmen. Als weitere Besonderheit

bietet Groove eine Anbindung über jede Art von Netzwerkgrenzen hinweg - selbst Firmen-Firewalls stellen keine Hürde dar. Wer also zu Hause oder irgendwo unterwegs mit Internetanschluss arbeitet, kann ohne Konfigurationsaufwand Daten und Anwendungen mit Kollegen im Unternehmen austauschen und virtuelle Team-Arbeitsbereiche, so genannte Workspaces, aufbauen. Jeder Datenverkehr zwischen den Groove-Endpunkten (Peers) wird dabei verschlüsselt. Die Anwender verfügen damit über eine abhörsichere Umgebung, die jede zusätzliche Verschlüsselung von Daten entbehrlich macht. Neben dieser Infrastruktur hält Groove alle für die Teamarbeit wichtigen Komponenten wie Kalender, gemeinsame Dokumentenbearbeitung oder Zeichentafel als Basiswerkzeuge bereit. Zu den bisher wohl populärsten Funktionen zählt der gemeinsame

Datei- Container - und zwar vor allem wegen seiner Möglichkeit, zwischen mehreren verschiedenen Rechnern Daten abzugleichen. Dabei kann es sich um die Rechner der Teammitglieder handeln, aber auch um mehrere PCs eines Groove- Anwenders. In der Version 3.0 wurde der Bedienkomfort dieser Funktion noch einmal deutlich verbessert, indem sie aus dem Workspace ausgegliedert und in den Windows-Explorer integriert wurde. Das nun auch als separates Produkt erhältliche „Groove File Sharing“ (GFS) macht es möglich, ohne Umweg über die Groove-Programmumgebung direkt aus dem Windows-Explorer Dateien auszutauschen und zu synchronisieren. Wer hier beispielsweise seinen Ordner „Eigene Dateien“ auswählt, hat auf jedem Rechner stets einen identischen Datenbestand, da die Groove-Clients sich permanent untereinander abgleichen. Damit entfällt beispielsweise die mühsame Arbeit, ständig die gerade bearbeiteten Dateien von Rechner zu Rechner oder auf externe

Speichermedien zu kopieren und mitzuführen. Bewährtes Sicherheitskonzept Ob es sich um die Bearbeitung von Dokumenten im Team handelt, die Nutzung eines gemeinsamen Kalenders oder die gemeinsam verwendete Tafel - jede Aktivität innerhalb eines Team- Workspace ist durch den verschlüsselten Datenaustausch geschützt. Auch die Integration von GFS in den Windows- Explorer ändert laut Hersteller nichts am Sicherheitskonzept. GFS stellt lediglich eine abgewandelte, zweite Form des Workspace dar, die im Hintergrund über die gleichen Verschlüsselungs- und Schutzmechanismen verfügt. Die neue Komponente wird auch als eigenständiges Modul „File Sharing Edition“ zum deutlich niedrigeren Preis von 69 Dollar angeboten - interessant für all jene, die nur eine praktische und Methode zur Datensynchronisation

benötigen. (uk)