Intelligente Armbanduhr von Apple

Kommt die Apple Watch 3 im Herbst?

18.08.2017
Von  , und
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.
Mit der Apple Watch 3 will Apple vor allem die Akkulaufzeit steigern und die Uhr unabhängiger vom iPhone machen. Unterstützen kann das ein Armband mit zahlreichen Modulen - unter anderem einer externen Batterie.
Die aktuelle Apple Watch Series 2.
Die aktuelle Apple Watch Series 2.
Foto: Apple

Von der Vorstellung der Apple Watch bis zur Premiere der zweiten Generation verstrichen ziemlich genau zwei Jahre. Zieht man die Wartezeit bis zur Markteinführung des ersten Modells ab, lag der Produktzyklus bisher bei 18 Monaten. Das scheint für ein modisches Gesundheitsgadget auch ein vernünftiger Zeitraum zu sein. Mit der Apple Watch Series 3 dürfte also kaum vor Frühjahr 2018 zu rechnen sein. Und doch drehen sich bereits Spekulationen um die nächste Generation der intelligenten Armbanduhr, die wir an dieser Stelle sammeln und gewichten. Apple hat sich bislang stur geweigert, Verkaufszahlen zu nennen, man konnte nur mutmaßen, wie gut oder schlecht das Wearable von Apple lief. Nun hat sich dies seit dem 1. August 2017 geändert, zumindest in einem Aspekt. Bei der letzten Bilanzkonferenz hat Apple nämlich verraten, dass die Apple Watch im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent zulegte. Es gibt nach wie vor keine absoluten Zahlen, doch manche Analysten spekulieren, es könnte sich um Mengen im niedrigen Millionen-Bereich handeln. Was diesen Anstieg verursacht hat, ist nicht klar. Womöglich liegt es an der schwächelnden Konkurrenz seitens Fitbit oder traditioneller Uhren-Hersteller. Aktuell kann die Apple Watch in Sachen Fitness-Tracking sowie iPhone-Konnektivität keiner ausstechen, denn die Konkurrenz läuft unter Android Wear, diese bietet jedoch fürs iPhone nur eingeschränkte Funktionen.

Update vom 18.08.2017: 20 Millionen Verkäufe für 2018 erwartet

Einige interessante Produktionszahlen der Apple Watch hat jetzt Digitimes veröffentlicht. Die erste Generation der Apple Watch soll sich laut einem Bericht von Digitmes 2015 knapp fünf Millionen Mal verkauft haben, besser lief offensichtlich die zweite Generation: In den ersten drei Quartalen habe Apple bereits 10 Millionen Stück produziert. Nach Berichten von Zulieferern soll Apple für die dritte Generation der Watch die Produktion angehoben haben: Im vierten Quartal werde die Produktion auf 4,5 Millionen Stück steigen, 2018 werde sie auf 20 Millionen Stück ansteigen. Anscheinend erhofft sich Apple von der dritten Generation einige Zuwächse. Hergestellt wird die dritte Generation laut Bericht von Quanta Computer, ab 2018 werde vermutlich auch Compal Electronics in die Produktion einbezogen.

Update vom 17.08.2017: Weitere Berichte von CNBC und Ming-Chi Kuo

Die kommende Apple Watch soll zwar einen Mobilfunkchip bekommen, aber wohl keine Telefoniefunktion. Wie jetzt der Analyst Ming-Chi Kuo in einem neuen Bericht behauptet, wird die kommende Apple Watch LTE unterstützen, aber keine herkömmlichen Telefonate ermöglichen. Der Mobilfunkchip sei nur für Datenübertragungen gedacht, ähnlich wie bei einem iPad. Der für gute Kontakte bekannte Analyst vermutet, Apple könnte diese Funktionalität später per Softwareupdate nachrüsten, bis dahin könnten aber Facetime und Skype als Ersatz dienen. Nach dem Bericht, den Apple Insider zitiert, vereinfacht die fehlende Telefoniefunktion die Verhandlung mit den Mobilfunkbetreibern. Durch den Verzicht auf Telefonie könne Apple zudem auf Unterstützung von UMTS verzichten, was ein einfacheres Antennendesign ermögliche.
Vermutlich erhalte die Watch eine eSIM, keine herkömmliche SIM-Karte. Das könnte allerdings die Verfügbarkeit auf bestimmte Länder beschränken. Unterschiedliche Erwartungen gibt es, wer der Hersteller des LTE-Modems ist: Kuo erwartet ein Modul von Qualcomm, ein früherer Bericht von Bloomberg vermutet dagegen ein Modem des Konkurrenten Intel.

Update vom 16.08.2017: Weitere Berichte von CNBC und Ming-Chi Kuo

Gerüchte über eine neue Apple Watch mit Mobilfunkunterstützung werden jetzt auch von CNBC bestätigt. Laut einer eigenen Quelle des Nachrichtensenders werde Apple zusammen mit neuen iPhones auch eine neue Apple Watch mit Mobilfunk-Unterstützung vorstellen. Für Schlüsselfunktionen wie Anrufe, Messaging und Musikstreaming sei dann kein angebundenes iPhone mehr notwendig. Für September wird auch die neue Betriebssystemversion watchOS 4 erwartete, das neben neuen Musik-Funktionen auch ein Siri-basiertes Watchface bieten soll. Interessant bleibt aber wie Apple das Problem der verminderten Akkulaufzeit löst, sorgt Mobilfunkunterstützung doch für einen hohen Energiebedarf. Apple könnte dieses Problem aber vermutlich durch besser Akku-Technlogie meistern.

Diesen Montag hatte zusätzlich auch der Analyst Ming-Chi Kuo von KGI in seinem neuen Bericht neue Apple Watch-Modelle mit LTE-Unterstützung angekündigt. Es soll laut Kuo Modelle mit und ohne Mobilfunkunterstützung geben, in den Größen 38 und 42mm. Das Design bleibe aber unverändert.

Die neuen und wohl auch teureren Modelle könnten Apple helfen, neue Nutzergruppen zu erreichen und auch bessere Umsätze zu erzielen.

Update vom 07.08.2017: Apple Watch 3 mit LTE-Verbindung

Laut eines Berichts von Bloomberg könnte die Apple Watch 3 noch in diesem Herbst erscheinen und sich vollkommen vom iPhone loslösen. Die neue Uhr, zumindest einige der Modelle, werden einen LTE-Chip verbaut bekommen. Dieser erlaubt eine mobile Verbindung direkt mit dem Mobilfunkanbieter. Nach Bloombergs Berichten wird Intel die mobilen Chips für die Apple Watch liefern – Apple befindet sich momentan im Streit mit seinem größten Mobilfunk-Zulieferer Qualcomm. Demnach verhandelt Apple bereits mit mehreren Anbietern in den USA und in Europa, die die eingebaute eSIM in der Apple Watch unterstützen werden. Gleichzeitig ist zu bezweifeln, dass das neue Modell im Frühherbst zusammen mit dem iPhone 8 in den Handel kommen wird. Höchstwahrscheinlich wird die Watch kurz vor der Weihnachtssaison auf den Markt gebracht. Auf mehr Selbständigkeit der neuen Apple Watch 3 weist ebenfalls die Tatsache hin, dass watchOS 4 die Health-Daten über iCloud synchronisieren wird. Bis jetzt war es nur möglich, die Daten über ein verschlüsseltes Backup auf ein anderes iPhone zu übertragen. Somit wird die neue Uhr nicht nur für die iPhone-Inhaber interessant, sondern auch für Windows- und Android-Nutzer. Gleich nach der Veröffentlichung des Bloomberg-Berichtes haben die Entwickler auch Hinweise auf die neue eSIM in der Homepod-Firmware gefunden.

Update vom 26.07.2017: Apple Watch 3 womöglich schon im Herbst

Apple-Fans erwartet im September nicht nur das iPhone 8, sondern möglicherweise auch eine neue Apple Watch. Hinweise darauf liefern mehrere asiatische Tageszeitungen, die Quanta Computer ein rosiges zweites Halbjahr prophezeien. Das Unternehmen produzierte bereits die erste und die zweite Apple-Watch-Generation. Die Tatsache, dass Quanta derzeit seine Produktion hochgefahren habe, lässt Branchenexperten mutmaßen, dass Apple im Herbst ein neues Smartwatch-Modell enthüllen wird.

Quanta Computer ist laut den Gerüchten der Hauptzulieferer für die so genannte Apple Watch Series 3. Die Produktion der älteren Apple-Watch-Modelle wird voraussichtlich zu Compal Electronics ausgelagert. Eine Bestätigung dieser Mutmaßungen gibt es bislang jedoch noch nicht.

Für das Enthüllungsevent im September hat Apple den Gerüchten zufolge nicht nur das iPhone 8, sondern auch die mittlerweile dritte Apple-Watch-Generation im Gepäck. Die Smartwatch soll eine optimierte Performance und eine verlängerte Akkulaufzeit bieten. Branchenexperten zufolge wird Apple das Gadget auch mit Mobilfunk-Features ausstatten. Nutzer könnten so Anrufe tätigen, iMessage nutzen oder Musik-Streamen, ohne ihre Apple Watch dafür mit einem Smartphone verbinden zu müssen.

Wer große Design-Neuerungen erwartet, könnte von der Apple Watch 3 jedoch enttäuscht werden. Den Gerüchten zufolge, wird Apple an der neuen Generation keine großen optischen Veränderungen vornehmen. Das Case und der Formfaktor des Armbands sollen mit dem Aussehen der Apple Watch 1 und der Apple Watch 2 weitgehend identisch sein.

Kaufberatung: Gründe für die Apple Watch

Update vom 3.2.2017: Patent über externe Batterie

Apple hat ein weiteres Patent über ein Armband für die Apple Watch zugesprochen bekommen. Dieses beschreibt, wie sich in das Armband ein Akku auslagern lässt, der die Uhr unterwegs mit zusätzlicher Energie versorgt. Die Batterien lassen sich demnach an ein existierendes Armband anschließen oder sind Bestandteil eines dedizierten. Der Akku selbst ist dabei aus einem flexiblen Material gefertigt, um sich besser an die Anatomie einzufügen. Der externe Akku bezieht wie die Apple Watch selbst seine Energie per Induktion, ist also mit einer Ladeplatte ausgestattet, optional steht aber auch Lightning als Ladebuchse bereit. Um zu vermeiden, dass die Handgelenke der Nutzer zu warm werden, erkennen Sensoren, ob die Uhr getragen wird und reduzieren dann den Ladestrom von Akku zu Uhr. Generell dürfte Apple mit der nächsten Generation der Uhren bewährte und auch einige neue Funktionen in das Armband auslagern. So hält Cupertino auch ein Patent über ein Gliederarmband, das sich nicht zur zu einem Ständer zusammenrollen lässt, sondern auch mit darin verbauten Sensoren den Blutdruck messen könnte und sogar als zusätzliches Display dient.

watch OS 3

Nicht völlig unabhängig von Überlegungen zu kommenden Apple-Watch-Generationen entwickelt Apple das Betriebssystem der Uhr weiter. Ende Januar 2017 kam die Beta-Version von watchOS 3.2 heraus, diese bringt wesentliche Neuerungen hinsichtlich Siri. Der Sprachassistent ist auf der Apple Watch bisher ein eingeschränktes Vergnügen und beschränkt sich auf Apples Apps. Mit watchOS 3.2, das Apple nun in den Beta-Test gegeben hat, soll sich das ändern. Siri kann man dann auch dazu nutzen, Anwendungen von Dritten wie Uber oder Runkeeper auf der Apple Watch zu steuern. Auf dem iPhone hatte Apple bereits mit iOS 10 Siri für Drittherstellerapps geöffnet, die Nutzung ist aber auf sechs Typen von Anwendungen beschränkt. Wie iOS 10.3 soll auch das nächste watchOS einen Theater-Modus bekommen, den man etwa im Kino oder anderen dunklen Umgebungen einschalten kann, wenn das Aufleuchten der Uhr stören würde.

Apple Watch 3 von Quanta - mehr Akku

Der taiwanische IT-Nachrichtendienst Digitimes hat Anfang Januar berichtet, dass Apple die Apple Watch Series 3 von Quanta Computer herstellen lassen soll. Quanta Computer ist ein taiwanisches Unternehmen, das für viele namhafte Konzerne wie Acer, Apple, Dell, Hewlett-Packard, Lenovo, Blackberry, Panasonic, Fujitsu, Sony und Toshiba als Auftragsfertiger tätig ist. Quanta produziert unter anderem Computer, Notebooks und Webcams, Autoradios und Server. Auch iPads und Macbooks kommen von Quanta.

Digitimes zufolge soll Apple die Apple Watch der 3. Generation bereits im dritten Quartal 2017 vorstellen. Apple hat die beiden bisher erschienenen Apple-Watch-Generationen immer im Herbst vorgestellt, zuletzt die Apple Watch Series 2. Wir rechnen aber wie gesagt mit einer späteren Veröffentlichung im ersten oder zweiten Quartal 2018.

Zu den Neuerungen der Apples Watch 3 gibt es noch keine belastbaren Aussagen, aber man darf davon ausgehen, dass Apple die Performance der Apple Watch steigert und zugleich die Akku-Laufzeit verlängert. Besonders auf der Steigerung der Akku-Laufzeit soll der Fokus bei der Apple Watch 3 liegen, wie Branchenkenner vermuten. Das Design soll dagegen weitgehend unverändert bleiben.

Kaufberatung: Gründe für die Apple Watch

Quanta Computer hat sich Digitimes gegenüber nicht zu dem Gerücht geäußert beziehungsweise es als „Markt-Spekulation“ bezeichnet. Quanta gilt bereits bei der aktuellen Apple Watch Series 2 als der einzige Produzent. Auch die erste Generation der Apple Watch fertigten die Taiwanesen.

Apple Watch Series 2: Heller, schneller, dichter

Apple hat bis heute keine Verkaufszahlen zur Apple Watch veröffentlicht. Marktbeobachter äußerten gegenüber der chinesischen Zeitung Economic Daily News (EDN) die Vermutung, dass Apple im Jahr 2016 um die 7,5 Millionen Exemplare der Apple Watch verkaufen dürfte.

Tester bescheinigen Apple Watch hohe Sicherheit

Mehr Unabhängigkeit dank eSIM und externen Modulen

Dank des integrierten GPS-Moduls ist bereits die Apple Watch Series 2 etwas unabhängiger vom iPhone geworden, zum Sport treiben und vermessen der Strecke muss man das iPhone nicht mehr mitnehmen - Musik lässt sich ja auch auf der Apple Watch speichern. Da die Uhr nun auch wasserdicht geworden ist, lässt sie sich auch beim Schwimmen tragen, im Freiwasser wie im Hallenbad. Ein Schritt zu noch mehr Unabhängigkeit könnte aber der Einbau einer eSIM, einer embedded SIM, werden. Die Apple Watch ließe sich dann auch ohne Verbindung zum iPhone unterwegs mit dem Internet verbinden und sogar zum Telefonieren auch dann verwenden, wenn das iPhone Sendepause hat. Die Technik steht bereit, interessant wäre sie auch für das iPhones des Jahrgangs 2017. Noch aber zieren sich die Provider, Apple hätte jedoch die Marktmacht, die Mobilfunkanbieter umzustimmen.

Ein Patent, das Apple am 24. Januar gewährt wurde, könnte das Thema "eigene SIM für die Apple Watch" aber auch anders lösen. Denn die Apple Watch könnte in Zukunft wesentliche Funktionen in ein Armband auslagern und damit noch unabhängiger vom iPhone werden. Das Apple zugesprochene Patent über "modulare funktionale Armbandglieder" beschreibt, dass einzelne Teile des Armbandes dabei jedwede elektronische Funktion übernehmen können. Beispiel sind Kameras, Photozellen, Batterien und Lautsprecher. Aber auch Blutdruckmesser und andere biometrische Sensoren könne man in das modulare Armband integrieren. Nicht zuletzt sind auch Glieder mit Funkchips denkbar. Besonders günstig dürfte das Zubehör nicht sein, aus technischen Gründen sind die Armbänder aus Nylon oder Silikon, die bei den Apple Watches zum Grundpreis inklusive und als Zubehör für 59 Euro zu haben sind, nicht geeignet. Es müsste schon ein Metallgliederarmband sein, das mit all der externen Technik gewiss mehrere hundert Euro kosten dürfte.