Daimler-Benz-Chef Breitschwerdt fordert:

Kommission soll Technikfolgen abschätzen

27.02.1987

DÜSSELDORF (vwd) - Die Abschätzung von Folgen der Technik sollte nach Ansicht von Daimler-Benz-Chef Professor Werner Breitschwerdt integrierter Bestandteil von Forschung und Entwicklung in den Unternehmen werden.

Die technologischen Fehlentwicklungen von heute seien die Altlasten von morgen, so Breitschwerdt in einer Vortragsveranstaltung der Zürcher Bank Hofmann AG in Düsseldorf. Breitschwerdt sprach sich deshalb für die diskutierte Bildung einer aus Sachverständigen und Parlamentariern zusammengesetzten Kommission zur Abschätzung und Bewertung von Technikfolgen aus. Die deutsche Wirtschaft dürfte sich dieser Initiative nicht verweigern.

Allerdings werde man sehr darauf achten müssen, daß aus der Institution nicht eine Kommission zur Verhinderung des technischen Fortschritts wird. Es gelte, die Risiken des technischen Fortschritts zu minimieren, aber auch, seine Chancen zu erkennen und zu nutzen. Die Unternehmer seien "nicht nur verantwortlich für das, was sie tun, sondern auch für das, was sie unterlassen".