Technisch orientierte Benutzer sind kaufentschlossener:

Kommerzielle Anwender leasen leichter

27.05.1983

MÜNCHEN (rs) - Vorrangig durch Kauf oder Miete/Leasing direkt beim Hardwarehersteller erwirbt der bundesdeutsche Endbenutzer sein Computersystem. Dies ergibt eine Analyse der Datapro-Benutzerumfrage, deren Einzelauswertung in den Hannover-Messe-Ausgaben der COMPUTERWOCHE abgedruckt wurde. Relativ schlecht schneiden in dieser Umfrage die Leasinggesellschaften ab: Bei ihnen besorgen sich nur rund 13 Prozent der Mainframe-Anwender und knapp 20 Prozent der Minicomputer-/Small Business-Systems-Benutzer ihre Rechner.

Auffälligstes Ergebnis ist, daß sich weit mehr Mini-/SBS-Anwender zum Kauf ihrer Maschinen entschließen, als etwa die Mainframe-Kollegen. Fast 60 Prozent der Mini-User kauften ihre Hardware, der Rest leaste oder mietete seine Maschinen zu gleichen Teilen direkt beim Hersteller oder von dritter Seite.

Von 22 Unternehmen, die Datapro als Minicomputer- beziehungsweise Small-Business-Systems-Lieferanten ausmachte, haben neun nicht ein einziges System selbst vermietet, bei drei Anbietern liegt dieser Anteil weit unter dem Durchschnitt. Am intensivsten vermieten oder verleasen Sperry, Triumph-Adler und NCR ihre kleinen Systeme. Fast zwei Drittel ihrer Mini-Modelle brachten die genannten Unternehmen auf diese Weise an den Anwender.

Zu den Systemen, die fast ausschließlich durch Kauf und kaum bei Leasinggesellschaften erworben werden, zählen beispielsweise die PDP-11-Familie von Digital Equipment oder Data Generals Eclipse- und Nova-Rechner. Im Gegensatz zu diesen mehr technisch orientierten Anwendern neigen kommerzielle Benutzer offenbar eher mal zum Leasing. Dies zeigt sich beim Hewlett-Packard-System 3000, wo sich Kauf und Leasing ungefähr die Waage halten.

Anders als im Mini-/SBS-Bereich stellt sich die Situation bei den Mainframes dar. Während sich von diesen Anwendern lediglich knapp 40 Prozent zum Kauf ihrer Hardware durchringen konnten, nutzten gut 60 Prozent die verschiedenen Leasing und Mietangebote. Am wenigsten bewegten BASF, Univac und NCR ihre Anwender zum Kauf der Maschinen. Mehr als zwei Drittel der Kunden dieser drei Unternehmen entschlossen sich, bei den Herstellern direkt zu mieten. Hier schnitten denn auch die Leasinggesellschaften unterdurchschnittlich ab.

Unterschiede im Anwenderverhalten bei der Beschaffung einer Anlage zeigten sich bereits innerhalb einer Produktfamilie: Während IBMs 4341 Datapro zufolge zu rund einem Drittel jeweils gekauft, bei IBM gemietet oder einer Leasinggesellschaft bezogen wurde, konnten sich nur zehn Prozent der 4331-Anwender zum Kauf entschließen, aber mehr als 70 Prozentmieteten bei Big Blue.