Kommentar/Inflation der Messen

28.06.1996

CeBIT, Networld+Interop, Systems, Netexpo, Internet- Veranstaltungen, Kongreßmessen etc., etc., etc.: Angesichts der schieren Auflistung drängt sich der Eindruck auf, hierzulande verbrächten die DV-Entscheidungsträger mehr Zeit mit Messetourismus als im eigenen Unternehmen.

"Kosten sprengen das Budget"

Sicherlich, der Besuch einer einzigen Messe reicht kaum aus, zumal wenn wie auf der Networld+Interop nur ein eng begrenztes Themenspektrum angeboten wird - Messebesucher, die nach Netzalternativen zur Telekom suchten, wurden nicht fündig. Und auf Mammutveranstaltungen wie der CeBIT bleibt kaum Raum und Zeit für ein informatives Gespräch. Doch selbst wenn Fachmessen einen Ausweg aus der Situation bieten, so stellt sich die Frage, wie viele Termine die Branche verkraftet. Auf Herstellerseite kann man sich zig Messen aufgrund der finanziellen - Softbank kassierte in Frankfurt Standmieten auf CeBIT-Niveau - Situation kaum leisten. Mancher Anwender dürfte dagegen angesichts knapper Kassen und billiger Übersee-Flugpreise überlegen, ob er nicht lieber eine der etablierten Networking-Messen in den USA besucht.

Für den Messetrip über den großen Teich spricht auch, daß der Anwender dort mit Managern der US-geprägten Networking-Industrie zusammentrifft. hi