Datensicherheit

Kommentar/Daten als Beweise sichern

06.12.1996

Es muß nicht immer Kaviar sein, und der Angeklagte sitzt nicht immer im Vorstand. Immer häufiger nämlich tauchen wettbewerbsrelevante Informationen an Stellen auf, wo sie eindeutig nicht hingehören. Zufällig oder gezielt? Das ist die Frage.

Diese Art der "Dezentralisierung von Kernkompetenz" kann böse Absicht sein, Stichwort: Industriespionage, ist aber auch als Folge des angestrebten Austauschs von Informationen über Abteilungs-, Organisations- und Unternehmensgrenzen hinweg möglich, Stichwort: Lean Management, oder auch: Öffentlichkeitsarbeit.

Der Fall Lopez macht eines jedenfalls deutlich: Die Durchlässigkeit von Informationssystemen und parallel dazu die inzwischen ganz normale Mobilität der menschlichen Informationsträger - sei es mit oder ohne Notebook und Handy - hat eine neue Dimension von Risiken entstehen lassen.

Gefährdet sind nicht nur die Besitzer von sensitiver Information, sondern auch alle, die mit diesem virtuellen Firmenvermögen in ihrem beruflichen Alltag in Berührung kommen, die die geldwerte Information mit erzeugt haben, die sie in diese und jene Kanäle einspeisen etc., kurz, zu ihrer definierten Weitergabe beitragen. Sie alle sollten, schon zu ihrer persönlichen Sicherheit, auf Datenschutzmaßnamen bestehen.

Ungeschützte sensitive Daten können heute nahezu jeden mit dem Verdacht kontaminieren, sie unautorisiert weitergegeben oder verfälscht zu haben: Der einzelne läuft nämlich Gefahr, bislang korrekte Arbeits- und Kommunikationsformen nicht mehr so ausfüllen zu können, daß er die Kontrolle über Spuren und Inhalte behält. Im Falle eines Falles gerät er in Beweisnot. Der Image-Schaden ist unvermeidbar, die Trennung angesagt und der Vergleich nur noch Schadensbegrenzung, siehe Lopez. bi