Kombination von PC und Workstation Mit Intel und Windows sucht Intergraph den Office-Markt

06.05.1994

MUENCHEN (ue) - Die "TD"-Familie der Personal Workstations von Intergraph erhaelt Zuwachs: Drei Modelle fuer den High-end-Bereich sollen beweisen, dass der Hersteller neben RISC und Unix voll auf das zweite Standbein Intel und Windows setzt.

Die im Fruehjahr vergangenen Jahres mit einer TD1-Maschine gestartete Rechnerserie kann inzwischen auf fuenf Geraete unterschiedlicher Leistungsklassen verweisen: In kurzem Abstand zur Ankuendigung einer TD2-Workstation mit Pentium-Prozessor (66 Megahertz) Anfang dieses Jahres folgen nun die Typen TD3 bis TD5. Sie nutzen bereits den 90-Megahertz-Pentium, wobei die TD3 mit nur einem Prozessor arbeitet, waehrend die beiden groesseren Modelle in Dualprozessortechnik ausgelegt sind.

Zur Ausstattung der Tischrechner TD3 und TD4 sowie des Standrechners TD5 gehoeren Festplatten ab 540 MB und Hauptspeicher von 16 bis 192 MB (TD3) beziehungsweise 32 bis 256 MB (TD4 und TD5). Weitere Leistungsmerkmale sind ein externer Cache mit 512 KB sowie bis zu zwei Fast-SCSI-2-Schnittstellen unter dem Angebot an Ports.

Auch fuer die Grafikfunktionen der Modelle TD4 und TD5 hat sich Intergraph etwas einfallen lassen: Die auf einem P9100-Chip basierenden Boards bieten alternativ zum G91-Grafikbeschleuniger zwei neue 3D-Grafiksubsysteme mit der Bezeichnung GLZ und GLI. Ueber insgesamt 92 Bitplanes stellt GLZ unter anderem Truecolour mit 24-Bit-Farbaufloesung, eine Doppelpufferung der Grafik, einen 24-Bit-Z-Puffer zur Tiefenaufloesung, eine digitale Video- Schnittstelle sowie die Unterstuetzung verschiedener Funktionen fuer Schattierungen und zum Vermeiden von Treppenstufeneffekten (Vektor-Antialiasing) zur Verfuegung. GLI erweitert diese Leistung mit insgesamt 126 Bitplanes auf einen Z-Puffer von 32 Bit. Unterstuetzt werden Bildschirme von 20, 21 und 27 Zoll mit Aufloesungen von 1600 mal 1280 Pixel.

Eigene RISC-Technik wird nicht weiterentwickelt

Doch der an Grafik- und Konstruktionsanwendungen interessierte, eher technisch orientierte Kundenstamm soll nicht laenger die einzige Zielgruppe des Workstation-Herstellers sein. Beweggruende fuer Intergraphs TD-Engagement im Segment der High-end-PCs sind neue Maerkte im Bereich rechenintensiver Office-Loesungen. Skalierbare Systeme fuer uebergreifende Anwendungen von der Bueroautomation bis hin zu anspruchsvollem CAD, so stellt sich Intergraph die DV-Landschaft vor. In der Workstation-Welt seien Loesungen dazu von unterschiedlichen RISC-Architekturen und den zahlreichen Unix-Varianten bislang eher verhindert worden. Mit Intel und Windows setze man auf Standards, fuer die es ein breites Angebot kommerziell orientierter Anwendungen und gaengiger Office- Tools gebe. Vor diesem Hintergrund sei auch die Entscheidung zu sehen, die weitere Entwicklung der eigenen Clipper-RISC- Prozessoren einzustellen.

Unix-CAD wird auf Windows portiert

Intergraph liefert die neuen Rechner, deren Preise zwischen knapp 17 000 Mark (TD3) und rund 30 000 Mark (TD5) rangieren, wahlweise mit DOS, Windows 3.x und Windows NT aus. Die Vorteile des Multitaskings von NT kommen jedoch erst in den mit Dualprozessoren ausgestatteten oberen Leistungsklassen zur Geltung. Die Kompatibilitaet der bislang verfuegbaren Unix-CAD-Applikationen von Intergraph zur PC-Linie soll schrittweise hergestellt werden. Im Unix-Bereich selbst, so der Hersteller, werde man weiterhin mit Neuentwicklungen aktiv bleiben.