Datenverlust

Kombination von DLP und Verschlüsselung

14.07.2012
Von Michael Schmidt

Fingerprinting und Discovery

Einige Produkte bieten auch die Möglichkeit, Daten auf Ähnlichkeit mit einer Referenzdatenbank von klassifizierten Dokumenten zu kontrollieren. Dabei werden in einem vorhergehenden Prozess ausgewählte Referenzdokumente in Fragmente zerlegt. Diese Fragmente werden mit Signaturen versehen („Fingerprinting“), welche in einer internen Datenbank abgelegt sind. Der gesamte Mechanismus ist so leistungsfähig, dass ein Angreifer einzelne Absätze eines Dokuments löschen, umsortieren oder einzeln exportieren könnte, trotzdem würde der Datenabfluss bemerkt. Dasselbe gilt für das Verändern einzelner Wörter. Ebenso könnte der Angreifer versuchen, das Format des Dokuments zu verändern, indem er zum Beispiel ein Fragment aus einem Textdokument in eine Präsentation übernimmt. Auch hier würde der versuchte Export geblockt.

Ein weiterer Aspekt von DLP liegt in der Klassifizierung von ruhenden Daten („Data at Rest“) ohne Online-Überwachung der Benutzeraktivitäten. Dieser Vorgang wird auch „Discovery“ genannt. Viele Produkte bieten dazu einen Crawler, der die vorhandenen Datenbestände offline durchforstet, und gemäß den bereits erläuterten Kriterien nach individueller Vertraulichkeit bewertet. In diesem Prozess werden zum Beispiel auch eventuell vorhandene Dokumenten-Duplikate entdeckt und angezeigt. Die Ergebnisse dieser Klassifizierung dienen zur Beurteilung, wie Daten eventuell besser organisiert und welche Bereiche unbedingt verschlüsselt werden sollten.