Hewlett-Packard strukturiert Marketing weltweit um

Kolportierte Entlassung von 1700 HP-Mitarbeitern soll nur Job-Rotation sein

02.02.2001
MÜNCHEN (CW) - HewlettPackard, Druckerhersteller und Computeranbieter, will sein Marketing weltweit umstrukturieren. Dabei werden rund 1700 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren. Laut HP bekommen sie innerhalb des Konzerns einen neuen Job.

Eine Nachrichtenagentur zitierte eine Unternehmenssprecherin von Hewlett-Packard mit einem "geplanten Stellenabbau von voraussichtlich rund 1700 Arbeitsplätzen". Die exakte Zahl, so die Meldung weiter, stehe allerdings noch nicht fest. Die Pläne für die Stellenstreichungen seien in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter verkündet worden.

Jeannette Weißschuh, Unternehmenssprecherin der deutschen HP-Dependance, bestätigte das Schreiben. Sie betonte aber, dass es wegen der Umstrukturierung keine Entlassungen geben werde. Mitarbeitern, die ihren Job in der Marketing-Abteilung verlören, würden andere Posten innerhalb der Firma angeboten. Natürlich müssten die Qualifikationen für die mögliche neue Tätigkeit vorhanden sein.

Im Weiteren bemühte sich Weißschuh, den Eindruck zu entkräften, HP lege wegen der in den vergangenen Monaten enttäuschenden Geschäftszahlen nunmehr die Axt an den Personalstamm an. Die Umstrukturierung im Marketing betreibe die Firmenchefin Carla Fiorina schon seit vergangenem Jahr. Überhaupt "strukturieren wir bei HP eigentlich ständig um", so Weißschuh weiter. Ziel sei es, die Strukturen im Marketing zu vereinfachen und redundante Organisationen aufzulösen.

Weißschuh bestätigte, dass der Umbau des Marketings sich auf die weltweite Organisation beziehe. Wie viele Mitarbeiter im Marketing arbeiten, wollte sie nicht sagen. Auch zu den Auswirkungen auf die Hewlett-Packard GmbH äußerte sie sich nicht.

Aus der HP-Zentrale in Kalifornien verlautete derweil, man habe die Produktlinien von ursprünglich 83 auf mittlerweile nur noch 16 reduziert. Deshalb benötige man logischerweise auch weniger Leute, die dieses Angebotsportfolio vermarkten müssen.

Heftig bestritten wurde, dass die Personalreduzierungen im Marketingbereich etwas mit den Sparmaßnahmen zu tun hätten, die das Unternehmen bereits vergangenen Monat in Szene zu setzen begann. So hatte HP die Auszahlung von Gehaltserhöhungen um ein Vierteljahr verschoben. Außerdem schnallte Firmenchefin Fiorina auch bei anderen Ausgaben den Gürtel enger.