Delta Airlines: Funketiketten sollen Verluste verhindern

Koffer-Tracking dank RFID

16.07.2004
MÜNCHEN (IDG) - Nach zwei Testläufen in Sachen Radio Frequency Identification (RFID) ist der Einsatz der Funktechnik für Delta Airlines beschlossene Sache: Die US-amerikanische Fluggesellschaft will dem Gepäck ihrer Passagiere künftig via Funk auf der Spur bleiben und dadurch Kosten in Höhe von jährlich rund 100 Millionen Dollar einsparen.

Die in Atlanta, Georgia, ansässige Delta Airlines hat sich nach zwei erfolgreichen Pilotversuchen (siehe www.computerwoche.de/go/80115943 und www.computerwoche.de/go/80112600 als erste Fluggesellschaft dafür entschieden, das Passagiergepäck auf ihren Inlandsflügen mit Hilfe von Funketiketten zu identifizieren. Ziel ist es, Kosten zu sparen und die Anzahl verschollener Gepäckstücke zu reduzieren. "Zwar wird derzeit nur knapp ein Prozent des Gepäcks fehlgeleitet, das kostet uns allerdings rund 100 Millionen Dollar im Jahr", so Firmensprecher Reid Davis. Delta transportiert jährlich zwischen 35 und 85 Millionen eingecheckte Gepäckstücke.

Das geplante RFID-basierende Tracking-System soll es erlauben, das Reisegut der Delta-Fluggäste von der Aufgabe am Check-in-Schalter, wo jedes Gepäckstück mit einem Funketikett versehen wird, bis zur Abholung am Zielort lückenlos zu verfolgen. Die Implementierung der neuen Lösung wird die Fluggesellschaft etwa 25 Millionen Dollar kosten und soll die genannten 100 Millionen Dollar pro Jahr einsparen, die derzeit noch für das Tracking abhanden gekommenen Reiseguts ausgegeben werden. Laut Davis befindet sich Delta derzeit in Gesprächen mit Anbietern und erstellt ein Pflichtenheft für die Lösung. Der genaue Zeitpunkt für den Start der Implementierung steht noch nicht fest. Zwei Jahre nach Projektbeginn soll das System dann einsatzbereit sein.

IBM hat mittlerweile sein erstes europäisches RFID Testing and Solutions Center im französischen La Gaude eröffnet. Ähnliche Einrichtungen betreibt Big Blue in Gaithersburg, Maryland und Tokio. Interessierte Kunden können das Zentrum nutzen, um sich RFID als End-to-end-Lösung sowie die für die Integration mit Backend-Systemen erforderliche Middleware anzusehen. (tc/kf)