Königsdisziplin Enterprise-Content-Management

14.11.2001
Von Ulrich Kampffmeyer

Bei Typ drei bildet das ECM ein einheitliches Repository für alle Typen von Informationen. In einem solchen "Content Warehouse" (übergreifend für Data Warehouse und Document Warehouse) lassen sich Informationen des Unternehmens in einem einheitlich strukturierten Repository zusammenführen. Aufwändige Redundanz und damit verbundene Probleme der Konsistenz von Informationen erübrigen sich. Alle Anwendungen liefern ihren Content in einem einheitlichen Repository ab, das wiederum allen Anwendungen die benötigten Informationen bereitstellt.

ECM ordnet sich so in ein Mehrschichtenmodell ein und umfasst alle Document Related Technologies zur Handhabung, Erschließung und Verwaltung schwach strukturierter Daten. Es ist damit eine der notwendigen Basiskomponenten für E-Business, wo übergreifende integrierende Lösungen gefordert sind. Danach erhebt ECM auch den Anspruch, alle Informationen eines WCM mit zu verwalten und als universelles Repository die Anforderungen der Archivierung mit abzudecken.

Der ECM-Markt

Im ECM-Markt möchten viele mitspielen. Von den großen Plattformanbietern wie Microsoft, Lotus und SAP über Anbieter von Document Related Technology bis hin zur kleinsten Bastelbude, die Web-Autorenwerkzeuge verkauft. Durch die globale Definition von Enterprise-Content-Management wird ein gigantischer Markt suggeriert, der so aber nicht besteht, sondern sich in viele Einzelfacetten auflöst.

Eine aktuelle Studie der AIIM International zum ECM-Markt, die von den Marktanalysten von Gartner erstellt wurde, tut sich daher auch schwer mit der Abgrenzung. Folgende Definition diente der Untersuchung als Grundlage: "Enterprise-Content-Management: The technologies used to create, capture, customize, deliver, and manage enterprise content to support business processes."

Gartner macht deutlich, dass trotz der recht konkreten Definition von ECM doch alle 1.014 befragten Personen und Unternehmen ein leicht abweichendes Verständnis der Begriffe hatten. Deutlich wurde aber, dass die Grenzen zwischen Enterprise Applications und den betrachteten Document Technologies verschwimmen.