Was wurde eigentlich aus...

Knürr-Gruppe gibt Standard-DV die Schuld an finanziellen Einbußen

03.09.1999
MÜNCHEN (CW) - Noch immer kämpft die Knürr-Gruppe, München, mit den Auswirkungen der Chaostage im August des vergangenen Jahres. Schuld waren damals Pannen beim Wechsel auf eine neue Standardsoftware. Kunden verloren das Vertrauen, Aufträ- ge blieben aus (siehe CW 47/98, Seite 1).

"Das Umsatzwachstum ist bisher auch in diesem Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben", klagt Kurt Mauerer, kaufmännischer Leiter bei Knürr. Der Konzern habe ein Wachstum von über zehn Prozent erwartet, gestiegen sei der Umsatz aber lediglich um 2,9 Prozent auf 131 Millionen Mark. Während das Projekt- und Großkundengeschäft gut laufe, ließen die Bestellungen im 24-Stunden-Service zu wünschen übrig. Betroffen sind rund 2000 Produkte, die über die Kundenzeitschrift wie aus einem Katalog geordert wurden. Rund 30 Prozent ihres Umsatzes will die Knürr-Gruppe im Fertigteile-Geschäft einnehmen.

Im August des vergangenen Jahres hatte der Fertiger von Schaltschränken und Rechnergehäusen seine bisherige AS/400-Software für die Produktionsplanung und -steuerung (PPS) durch die Standardsoftware "BPCS 6.0.0.2" von SSA, Düsseldorf, ersetzt. In der Folge stimmten aufgrund von Schnittstellenproblemen die Lagerbestände und Rechnungen nicht, Liefertermine platzten, Aufträge verschwanden. Bei der Knürr-Gruppe brach der Gewinn ein. Laut Maurer hat sich jedoch das Verhältnis zu ihrem Softwarelieferanten SSA, Düsseldorf, inzwischen "normalisiert". Seit Beginn des Jahres laufe die Anwendung stabil. Darüber hinaus habe der Konzern auch eine Tochter in der Schweiz mit dem Produkt ausgestattet und plane die Einführung der Software in den Betrieben Knürr Intermobil sowie Knürr Heinzinger.