Mit stimmrechtslosen Vorzügen Herr im Haus bleiben:

Knürr geht an die Bayerische Börse

15.05.1981

MÜNCHEN (gr) - Die Knürr KG, als Hersteller von Gehäusen für elektronische Geräte erfreulicherweise von deren Konjunktur abhängig, entschloß sich zum Schritt an die Bayerische Börse. Mit Vorzugsaktien im Nennwert von 2,3 Millionen Mark wandelt sich die Personengesellschaft in eine Aktiengesellschaft um.

Nach der Emission befinden sich nach Angaben des Unternehmens 34,85 Prozent des Grundkapitals in Höhe von dann 6,6 Millionen Mark im Publikumsbesitz. Die auf den Inhaber lautenden stimmrechtslosen Vorzugsaktien werden mit 155 Mark bei einem Nominalwert von 50 Mark pro Stück angeboten. Sie erhalten vorweg eine Dividende von fünf Prozent und, gegenüber den Stammaktien, eine Mehrdividende von zwei Prozent. Nach Ansicht des Emittenten und seiner Konsortialbanken ist der Anleger eher an der Dividende als am Stimmrecht interessiert. Für die Familie, besonders den geschäftsleitenden Hans Knürr, bedeute dies, daß er einigermaßen Herr im eigenen Haus bleibe.

Als vorteilhaft bezeichnete Knürr die weniger begrenzten Wachstumsmöglichkeiten, die der Schritt an den Kapitalmarkt eröffnet.

Für 1981 erwarte er ein nominal 15prozentiges Umsatzwachstum bei einer vierprozentigen Preiserhöhung. Die Kommanditgesellschaft steigerte im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 16 Prozent auf 39,291 Millionen Mark. Nach Betriebs- und vor Abzug der Einkommenssteuer belief sich der Gewinn auf 3,186 (Vorjahr: 2,728) Millionen Mark. Beschäftigt waren 307 (281) Mitarbeiter.