Knowledge Engineer

03.11.2000
Marcus Hilka arbeitet seit Oktober 1999 bei Artificial Life, einem Hersteller von intelligenten Softwarerobotern für das Internet, als Knowledge Engineer in der Frankfurter Niederlassung.

Der 27-Jährige hatte nicht damit gerechnet, so schnell nach Studienabschluss einen passenden Job zu finden. Im Sommer letzten Jahres beendete er in den USA sein Informatik- und Linguistik-Studium mit dem Master of Science. "Ich wollte in meiner Arbeit gern diese beiden Bereiche verbinden und habe gezielt nach einer passenden Stelle gesucht."

Schließlich wurde er kurz nach seiner Rückkehr aus den Staaten bei einem virtuellen Stellenmarkt auf die Annonce von Artificial Life aufmerksam.

Marcus Hilka
Marcus Hilka

Was muss ein Knowledge Engineer können? "Bewerber sollten vor allem über solide Programmierkenntnisse und idealerweise über Erfahrung mit linguistischen Themen verfügen. Zudem sollten sie eine fundierte Allgemeinbildung und Kenntnisse aus unserer Zielbranche, etwa der Finanzwirtschaft, mitbringen", so Renée Gawron, Geschäftsführer von Artificial Life in Frankfurt.

Dazu kommen ausgeprägte soziale Kompetenzen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie didaktisches Können, da die Knowledge Engineers mit den Kunden vor Ort zusammenarbeiten müssen. Auch für Einsteiger Hilka brachte das erste Projekt schon einen intensiven Kontakt zum Kunden. Für das Telekommunikationsunternehmen Mobilcom entwickelte er mit Kollegen ein Softwareprogramm, das den Kunden bei der Navigation auf der Homepage hilft und nebenbei noch Handys verkauft.

Die Softwareroboter sind auf der Homepage integriert und stehen den Kunden und Surfern für Fragen zur Verfügung. Ähnlich wie bei einem Chat schreiben die Kunden ihre Fragen in ein Textfeld, die dann das hinterlegte Programm beantworten sollte. "Wir haben uns neben der Programmierung vor allem sehr stark mit dem sprachlichen Skript beschäftigt. Schließlich sollte das Programm in der Lage sein, die Kunden entsprechend ihrenWünschen beim Handykauf zu beraten", so Hilka.

Ein gemeinsames Team mit dem Kunden war notwendig, um eine optimale Lösung zu finden. Bei der Zusammenarbeit kam es besonders auf strukturiertes und methodisches Arbeiten an. "Wir haben zusammen Ideen für den Gesprächsverlauf entwickelt und immer wieder an Verbesserungen gearbeitet", so Hilka.

Inzwischen hat der junge Informatiker sein erstes Projekt erfolgreich abgeschlossen. Auch sein weiterer Arbeitsalltag besteht in erster Linie aus Projektarbeit vor Ort beim Kunden. Das Aufgabenspektrum reicht von Marketing über Vertrieb bis zur Produktentwicklung und Verfeinerung entsprechend den Kundenwünschen. Mobilität und eigenständiges Arbeiten sind deshalb wichtige Voraussetzungen.

Kundenberatung ist ein weiterer Aspekt der Arbeit eines Knowledge Engineers bei Artificial Life. Dazu muss Hilka genau wissen, welche Features momentan realisierbar sind. Als Knowledge Engineer geeignet sind laut Gawron besonders Informatiker, Mathematiker, Linguisten und Ingenieure, aber auch Germanisten, Pädagogen und Wirtschaftswissenschaftler. Unumgänglich für alle Bewerber sind gute Programmierkenntnisse und eine große Portion Begeisterungsfähigkeit.