Ibat-AOP: Der Trend geht zum 32-Bit-Mini und zum 16-Bit-Mikro:

Know-how-Gap bremst Automatisierungsvorhaben

23.01.1981

ESSEN (je) - Die Entwicklung auf dem Automatisierungssektor in den letzten Jahren hat gezeigt, daß Mikroprozessoren oder Mikrocomputer nicht in der Lage sind, Prozeßrechner zu ersetzen oder gar zu verdrängen. Diese Ansicht vertritt Hans Optenhöfel, Geschäftsführer der Essener Unternehmensberatung lbat-AOP GmbH & Co. KG.

Optenhöfel räumt ein, daß die Prozeßrechner (Minicomputer), die in der Vergangenheit dem Benutzer zur Verfügung standen, so teuer gewesen seien, daß Prozeßautomatisierung nur ab einer gewissen Größenordnung wirtschaftlich war. Es sind deshalb seiner Meinung nach auch die kleineren bis kleinsten technischen Prozesse, deren Automation mit dem Vordringen der Mikroprozessoren als intelligenten elektronischen Bauelementen nun wirtschaftlich geworden ist.

Der Ibat-Mann fügt jedoch hinzu, durch die Existenz beider Komponenten, Minis wie Mikros, seien jetzt auch solche größeren Prozesse automatisierbar, bei denen dies bisher nur unwirtschaftlich oder unvollständig möglich gewesen sei. In einer sinnvollen Aufgabenteilung zwischen Mini und Mikro liegt nach Auffassung Optenhöfels die effizienteste Möglichkeit, komplexe technische Vorgänge zu automatisieren.

Dabei soll der Mikrocomputer spezielle Aufgaben übernehmen, beispielsweise ein intelligentes Bildschirmgerät oder eine Waage oder ein Regelsystem steuern. Übergeordnete Aufgaben - so der Essener - wie Koordinierung, Planung, Speichern großer Datenmengen, Dialogverarbeitung oder die Abwicklung zeitkritischer Probleme verbleiben für den Prozeßrechner.

Als Vorteile einer solchen Kooperation nennt Optenhöfel: Die Automatisierung technischer Prozesse wird schneller realisiert, und die Ausfallsicherheit steigt.

Die dadurch höhere Wirtschaftlichkeit werde aber nur dann auch tatsächlich erreicht, "wenn derartige Projekte mit dem entsprechenden Technologie-Wissen, mit Erfahrung im Projektmanagement und fundiertem EDV-Wissen durchgeführt werden".

Derartiges Wissen sieht Optenhöfel derzeit nur bei Großanwendern und einigen wenigen Softwarehäusern gegeben.

Auf der Softwareseite prophezeit der Essener komfortable Entwicklungssysteme für Mikrocomputer-Software.