Kleptomania "klaut" Fenster

06.05.2005
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Bildschirm-Schnappschüsse haben bekanntlich den Nachteil, dass so "fotografierte" Texte und Listen sich nicht bearbeiten lassen. Ein pfiffiges Hilfsmittel für solche Fälle ist "Kleptomania 2.5" vom russischen Anbieter Structurise (http://www.structurise.com/). Das Tool arbeitet ähnlich wie eine Screenshot-Software, allerdings speichert es Fenster oder Desktop-Ausschnitte nicht in einer Bilddatei ab, sondern wandelt die darin enthaltenen Schriftzeichen automatisch mittels Optical Character Recognition (OCR) in editierbaren Text um.

Aktivieren lässt sich die Software über zuvor definierte Tastenkombinationen, anschließend markiert der Anwender mit der Maus den einzulesenden Bereich. Nun öffnet sich ein Kontextmenü mit den weiteren Arbeitsoptionen, um die gelesenen Daten in einem gewünschten Format wie Ascii oder RTF in die Zwischenablage zu befördern. Per "Append"-Befehl können auch mehrere Bildschirmbereiche hintereinander bearbeitet werden. Ganz nebenbei dient Kleptomania auch zum Zählen von Zeichen und zum Ermitteln einer Schriftart. Mit PDF- und Postscript-Dokumenten kommt das Programm übrigens nicht zurecht, da hierbei laut Hersteller keine Standard-Fonts zum Einsatz gelangen.

Kleptomania können Interessierte als 40-Tage-Testversion heruntergeladen. Für private Nutzer kostet das Werkzeug 30 Dollar. Firmen zahlen für eine Einzelplatzlizenz 50 Dollar, zehn Benutzer schlagen mit 169 Dollar zu Buche. (Wolfgang Miedl)

CW-Fazit: Lassen sich Desktop-Textinformationen wie Dateilisten und Message-Boxen nicht markieren und kopieren, hilft das Bildschirm-OCR-Tool Kleptomania.