Web

Micropayment

Kleinvieh macht auch Mist

17.08.2010
Von pte pte
Der Markt für kostenpflichtige digitale Güter, so genannten Paid Content, wächst rasant.

Immer mehr User sind bereit, für Zeitungsartikel, Musik, Videos und E-Books zu bezahlen. Teils kosten diese Artikel nur wenige Cent. Damit der Händler beim Verkauf für den Einsatz von Zahlungsservices wie Paypal nicht drauf zahlt, mussten neue Wege gefunden werden. Micropayment ist eine Lösung. "Für die Anbieter von Paid Content ist es wichtig, dass ihre Kunden auch ganz kleine Beträge im Bereich von zehn oder 20 Cent bezahlen können", erklärt Nikolas Schmidt-Voigt, Sprecher von NetPurse im Gespräch mit Pressetext.

"Bei Anbietern wie Paypal ist es jedoch so, dass Verkäufer dort immer eine feste Grundgebühr zahlen müssen. Diese liegt derzeit bei 35 Cent und damit wird der Kleinbetrag überstiegen." Beim Micropayment wie es etwa die Zahlungsservices NetPurse und SaferCash anbieten, können die Händler ab dem ersten Cent das Geld effizient verrechnen.

Handynummer wird zum Zahlungsmittel

Bei NetPurse ist es notwendig, unter Angabe einer Handynummer zunächst ein Prepaid-Konto anzulegen. Per SMS erhalten Kunden dann einen PIN-Code, mit dem sie sich einloggen und via Paypal, Lastschrift oder Überweisung Guthaben aufladen können. Anschließend ist es möglich, mit einem Klick bei NetPurse-Partnern zu bezahlen. "Der Vorteil ist, dass man dank Prepaid-Konto auch bei Kleinstbeträgen alle Ausgaben im Blick behält", so Schmidt-Voigt.

Eine registrierungsfreie Lösung bietet die freenet-Tochter NEXT ID mit SaferCash an. Die Bezahlung funktioniert per SMS oder per TAN-Eingabe im Internet, per Klick im Mobile Internet oder per Telefonanruf. Die Abrechnung erfolgt über die Festnetz- oder die Mobilfunkrechnung. Innerhalb eines Preiskorridors bis maximal zehn Euro, in bestimmten Konstellationen bis zu 30 Euro pro Einkauf, sind die Inhalteanbieter flexibel in ihrer Preisgestaltung.

Erschließung neuer Zielgruppen

"Gerade bei digitalen Gütern, die wenig kosten, ist es sinnvoll nicht erst ein Konto anlegen und aufladen zu müssen. Mit SaferCash besteht zudem keine Gefahr, dass Kontodaten missbraucht werden können, da man keine Bank-Daten angeben muss", erklärt David Schröder, Sprecher von NEXT ID gegenüber pressetext.

Laut NEXT ID steckt im Micropayment Potenzial. 2009 seien weltweit über zwölf Milliarden Euro mit Verlagsinhalten, Musik-Downloads, virtuellen Gütern in Online-Games, Apps und Zugängen zu webbasierten Diensten umgesetzt worden. Marktforscher rechnen bis 2014 mit einem Umsatzanstieg auf über 26 Milliarden Euro. Den Grund sehen sie in der zunehmenden Verbreitung von Mobiltelefonen und der soziodemagrafischen Erschließung von neuen Zielgruppen, die zum Beispiel keine Kreditkarten besitzen. (pte)