Kleiner Aufwand, große Wirkung

26.02.2009
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Mit Hilfe von Zwischensteckern mit Kippschaltern für die Steckdose spart das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) jährlich 5000 Euro und vermeidet rund 21 Millionen Tonnen CO2.

Arbeitsplatz-PCs samt dazugehöriger Peripheriegeräte wie Bildschirm oder Drucker schlummern nach dem Herunterfahren in einem so genannten "Soft-off"- oder Standby-Zustand. Obwohl nicht in Betrieb, verbrauchen die Geräte dabei zirka 40 Watt. Diese Energie könnte durch Sperrung der Stromzufuhr einfach eingespart werden, erklärt Astrid Fey, IT-Referatsleiterin des BIBB. Allerdings seien Kippschalter an den Geräten häufig nicht vorhanden oder nur schwer zugänglich und würden deshalb von den Mitarbeitern nicht betätigt.

Kippschalter nachgerüstet

Das BIBB löste das Problem mittels einfacher Schuko-Zwischenstecker mit Kippschalter. Diese werden in die Steckdose des Kabelkanals gesteckt und sind dort für den Beschäftigten leicht zugänglich. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis kann sich sehen lassen: Mit dem Einbau der Stecker, die für nicht einmal drei Euro im Elektro-Fachhandel erhältlich sind, werden an den etwa 600 PC-Arbeitsplätzen über das ganze Jahr gesehen rund 36 000 Kilowattstunden oder 5000 Euro eingespart. Auch das im selben Dienstgebäude ansässige Bundesumweltministerium hat diese Lösung größtenteils umgesetzt.

Nicht zu vergessen ist der Beitrag für die Umwelt: Pro Jahr würden durch die Lösung, mit der sich das BIBB auch für den Energieeffizienz-Award beworben hat, 21 Tonnen CO2 eingespart, so Fey. "Wir machen auch sonst in Sachen Energieeffizienz in der IT eine ganze Menge, etwa SAP-Virtualisierung", berichtet die IT-Verantwortliche. Dabei handle es sich aber eben um Dinge, die andere auch machten. Umso wichtiger sei es deshalb für das BIBB gewesen, aufzuzeigen, dass man auch mit kleinen einfachen Dingen eine große Wirkung erzielen könne.

Idee eines Mitarbeiters

Ungeachtet der immensen Einspareffekte hat ein konsequentes internes Ideen-Management maßgeblich dazu beigetragen, dass die als Verbesserungsvorschlag von einem Kollegen eingereichte Idee in die Tat umgesetzt wurde, erklärt Fey. So sei sie selbst Vorsitzende des Bereichs Ideen-Management – gemeinsam mit der vom BIBB bestellten Umwelt-Managerin. Zusammen habe man den Vorschlag durchgerechnet und schließlich umgesetzt.

Schnelle Amortisation

Bei der Einführung habe es zunächst Zweifel an der Nutzerakzeptanz gegeben. Nachdem über die Umweltschiene für die Idee geworben wurde, werde die Lösung inzwischen aber sehr gut angenommen. Bei der Investition habe wiederum die kurze Amortisationszeit von nur 4,5 Monaten eine wichtige Rolle gespielt, berichtet Fey. Eine Master-Slave-Steckdose, die es bereits für rund zehn Euro gebe, wäre unter diesem Aspekt zu teuer gewesen, daher habe man sich für die billige Variante entschieden, allerdings auch mit TÜV-Prüfsiegel und CE-Zeichen. (mb)

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