Sonderschau "Computer am Bau" auf der diesjährigen SYSTEMS als "Software-Börse Bauwirtschaft":

Kleine Baufirmen an EDV herabgeführt

30.10.1981

MÜNCHEN (pi) - Für Anwender und solche, die es noch werden wollen, war die "Software-Börse Bauwirtschaft" gedacht, die aus Anlaß der SYSTEMS vor allem den Mittel- und Kleinbetrieben der Baubranche verschiedenartigste Problemlösungen bieten sollte. Die "Software-Börse" löste in diesem Jahr die bisherige "Sonderschau Computer am Bau" ab.

Die Software-Börse in Halle 1 des Münchner Messegeländes wandte sich an Führungskräfte aus den Bereichen EDV, Organisation und Information und deren Interessen für EDV-Dienstleistungen und/oder Kleincomputer.

Die Idee bestand darin, Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen, Baustoffproduzenten und -lieferanten mit den EDV-Programmen des Bauwesens und den Service-Baurechenzentren vertraut zu machen. Demzufolge stellten die Softwarehäuser ihre Problemlösungen und ihre Programme aus und führen deren Anwendung auf EDV-Anlagen vor.

AVA und REB

Die Bausoftware zeigte im kaufmännischen Bereich Verarbeitungsvorgänge der Unternehmensrechnung, der Bauauftragsrechnung (Kalkulation), der Geräte-, Material- und

Fuhrparkabrechnung, im technischen Bereich die Automation bei Vergabe und Abrechnung von Bauleistungen (AVA) mit StLB/StLK und REB, außerdem EDV-Verfahren bei Finanz- und Baufortschrittsplanungen und -kontrollen, in der Netzplantechnik, bei konstruktiven, statischen und physikalischen Problemlösungen. Die Software-Börse Bauwirtschaft war abgestellt auf die Bedürfnisse der kleinen und mittleren Betriebe und Büros. Es bestand für die Besucher dadurch Gelegenheit, durch Augenschein und in Gesprächen Informationen über das Angebot des EDV-Marktes zu gewinnen.

Aufmerksam registriert wurde die Mitwirkung des Projektträgers des BMFT, des Kernforschungszentrums Karlsruhe, Abteilung CAD (Computer Aided Design). Es wurde eine Vielzahl von EDV-Programmen des Bauwesens, einschließlich Stahlbau Anlagenbau, Maschinenbau, Elektrotechnik vorgeführt, die vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert wurden.

Die Sonderschau ließ den derzeitigen Stand der Entwicklung auf dem EDV-Sektor . unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der Baubranche erkennen. Sie trug ihren Teil zu der benötigten Markttransparenz bei und erwies sich über ihren eigentlichen Zweck hinaus als ein Treffpunkt der Baubranche.

Die Spitzenverbände der Deutschen Bauwirtschaft, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, beteiligten sich mit der Rationalisierungs-Gemeinschaft Bauwesen und dem Gemeinsamen Ausschuß Elektronik im Bauwesen an dieser Sonderschau.

Im Zusammenhang mit der Software-Börse stand ein ganztägiges Seminar Bauwesen unter der Seminarleitung des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und mit der Beteiligung des Gemeinsamen Ausschusses Elektronik im Bauwesen. Folgende Themen wurden behandelt:

- EDV in der Bauwirtschaft - zentral oder dezentral - arbeitsplatzorientiert oder zentralistisch?

- Datenverarbeitung außer Haus im Verbund mit Kleincomputern - Ersteinstieg oder Dauerlösung?

- Computereinsatz in Mittelbetrieben der Bauwirtschaft - Erfahrungsbericht

- Bauauftragsrechnung - Angebotsbearbeitung und Auftragsabwicklung mit Kleincomputern und Terminals

- Der Standardleistungskatatog für den Straßen- und Brückenbau (STLK) und seine Anwendung

- Die Regelungen für den einheitlichen Aufbau der Listenverzeichnisse und deren Austausch mittels Datenträger

- Die Regelungen für die elektronische Bauabrechnung (REB) und deren praktische Anwendung im Hoch- und Tiefbau.