Klaus Zimmermann Kaufmännischer Leiter bei der Gebrüder-Schmid GmbH, Freudenstadt Wenn wir Probleme mit unserem erst im Oktober des vergangenen Jahres installierten Netz haben, dann nehmen wir natürlich die Garantieleistung in Anspruch, die ab Verkaufsdat

31.07.1987

Klaus Zimmermann

Kaufmännischer Leiter bei der Gebrüder-Schmid GmbH, Freudenstadt

Wenn wir Probleme mit unserem erst im Oktober des vergangenen Jahres installierten Netz haben, dann nehmen wir natürlich die Garantieleistung in Anspruch, die ab Verkaufsdatum gewährt wurde. Bei unserem LAN handelt es sich um das Sk-Net von Schneider & Koch, an das zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwölf Mikrocomputer überwiegend vom Typ PC AT angeschlossen sind. Die Netzwerk-Software stammt von Novell (286 - Release-Stand V.2).

Wartung ist nicht erforderlich, weil wir innerhalb der Garantiezeit die Möglichkeit haben, die Güte des Betriebssystems und der übrigen Netzwerk-Komponenten zu testen.

Sollten zukünftig unter besonderen Umständen Teile wie Netzwerk-Karten ausgetauscht werden, so lohnt es und amortisiert es sich jedoch nicht, dafür einen Wartungsvertrag abzuschließen. Eine derartige vertragliche Vereinbarung würde zwischen zehn und 15 Prozent der für das LAN getätigten Investitionen ausmachen. Der Austausch einer Netzkarte kostet beispielsweise 2500 Mark, und mit diesem Betrag kommen wir auf jeden Fall billiger weg. Und bei Sonderwünschen wie Gatewaykopplungen bauen wir auf unser eigenes Know-how.

Was die Software betrifft, so wurde hier ein Standard gekauft. Dadurch partizipieren wir nicht an Weiterentwicklungen, sondern müßten im Fall des Falles an Novell oder seinen Distributor herantreten und ein Update käuflich erwerben. Bisher besteht allerdings keine Notwendigkeit, sich eine neue Version zuzulegen, sondern wir können mit dem jetzigen Release-Stand gut leben und arbeiten voll damit.

Sebastian Pichler

Berater für Kommunikationstechnik, München

Wartung bei LANs erstreckt sich auf die Bereiche Kabel, Anschlußkomponenten und Software. Für die Kabelebene werden einschlägige Verträge in der Regel bei Breitbandnetzen abgeschlossen. Aufgrund der komplexen Technik ist der Anwender hier auf Supportleistungen angewiesen. So benötigt man beispielsweise einen entsprechenden Meßgerätepark. Bei Basisband-Systemen hingegen kommen die Betreiher meistens ohne fremde Hilfe aus, weil es sich hier um passive Systeme handelt.

Die Kosten bei der Kabelwartung sind dann relativ hoch, wenn man auf sehr kurze Reaktionszeiten angewiesen ist. Viele Anbieter sind jedoch zur Zeit noch nicht in der Lage, wirklich überall schnell vor Ort zu sein. Ihnen fehlt dazu die nötige organisatorische und personelle Ausstattung.

Bei Anschluß-Komponenten ist es eher ratsam, keinen Wartungsvertrag abzuschließen. Es empfiehlt sich vielmehr, daß man freie Teile in Reserve hält und im Störungsfall austauscht. Diese Aufgabe kann der Hersteller normalerweise gar nicht übernehmen, weil er die ganze Konfiguration einspielen müßte. Die Konfiguration pflegt der Anwender jedoch meistens selbst. Falls jedoch die Netzwerk-Hardware in größere Rechensysteme integriert ist, wird sie normalerweise in die Gesamt-Hardwarewartung miteinbezogen.

Anders sieht es wieder im Software-Bereich aus. Hier ist ein Wartungsvertrag beziehungsweise Software-Updatevertrag sinnvoll, weil man immer die neuesten Updates bekommt und immer auf den neusten Release-Stand hochfahren kann. Auf diese Art und Weise werden dann sukzessive weitere Produkte unterstützt, Fehler behoben und neue Funktionsmerkmale hinzugefügt. Im PC-Bereich sind Software-Wartungsverträge eher unüblich. Bei größeren Systemen wird jedoch die Netzwerk-Software ähnlich wie BS-Software behandelt.

Auf der anderen Seite läßt sich aber auch ein Trend in Richtung Vollwartung ablesen, die entweder von seiten eines Anbieters oder eines unabhängigen Service-Unternehmens geboten wird. Dieser Vollservice umfaßt dann Planung, Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Leistungen, Komponenten und Software. Gerade am Anfang werden viele Anwender auf solche Services zurückgreifen.

Unterschiede bestehen allerdings hinsichtlich der Preisgestaltung. Zum Teil wird die Software nur einmal pro LAN berechnet, oder es muß für jedes installierte Gerät bezahlt werden. Hier sollte der Anwender aber Mengenstaffeln aushandeln. Ein Problem besteht auch darin, daß bei den kleineren Anbietern keine sauberen Wege für die Weitermeldung von Problemen und Fehlern existieren.