Erst jene freundliche Marketing-Dame öffnete Jost die Augen, indem sie ihm zurückspiegelte, wie die IT von außen wahrgenommen wurde. Und sie kannte auch Mittel und Wege, um Innen- und Außenwahrnehmung wieder in Einklang zu bringen. "Die IT hat im allgemeinen ein Problem mit der Flächenkommunikation", fasst Jost zusammen. Sie produziere Mehrwert, sei aber unfähig, die Ergebnisse im Unternehmen zu "verkaufen".
Die Lösung dieses Problems ist gar nicht so schwierig, fand Jost heraus. Hier greifen die klassischen Marketing-Instrumente wie zielgerichtete Kommunikation, Markt- und Meinungsstrategie sowie "Branding": Eine IT-Abteilung müsse sich entscheiden, ob sie sich als Billig-Provider oder Qualitätsanbieter positioniere. Wenn die Anwender wissen wollten, warum etwas in der IT-Abteilung teuer sei und länger dauere als erhofft, sollten sie eine plausible Antwort bekommen - und zwar ein- und dieselbe, egal, welchen IT-Mitarbeiter sie auch fragten.
Interne Marketing-Maßnahmen
Aus seinen eigenen Erfahrungen und den Anregungen seiner CIO-Kollegen hat Nordzucker-CIO Torsten Niemietz eine Checkliste für interne Marketing-Maßnahmen zusammengetragen:
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Teilnahme an den wöchentlichen Vorstandssitzungen mit aktiver Präsentation aktueller IT-Themen,
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ein etwa alle vier Monate stattfindendes IT-Informations-Meeting mit der gesamten Belegschaft,
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Vorortbesuche in den einheimischen Werken (etwa einmal im Jahr) und den ausländischen Niederlassungen (zweimal jährlich), dabei Treffen auch mit Schlüsselanwendern,
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regelmäßige Beiträge zu Mitarbeiterzeitungen und Intranet-News-Diensten,
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regelmäßige Besprechung mit dem Vorstandschef,
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Etablierung eines IT-Lenkungsausschusses,
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aktive Einbindung der Fachbereiche in die Budgetplanung,
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IT-Helpdesk-Newsletter und -Reporting,
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Jour-Fixes mit wichtigen Fachbereichen,
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Business-Dinner zusammen mit Anbietern und Projektmitgliedern aus dem Business,
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aktives "Walking-around", um den Business-Kollegen Gelegenheit zur Kontaktaufnahme zu geben.