Samsung

Kitkat-Update für Galaxy S4 und Note 3 beendet Benchmark-Kosmetik

06.03.2014
Ein halbes Jahr ist es nun her, dass Samsung mit dem Galaxy Note 3 die Performance-Messlatte bei Smartphones höhersetzte. Kurze Zeit später die Ernüchterung: Samsung hat geschummelt, lässt die CPUs bei Benchmark-Anwendungen automatisch schneller schlagen. Das hat nun mit dem aktuellen Kitkat-Update ein Ende.
Das Kitkat-Update macht Schluss mit Mogelpackungen.
Das Kitkat-Update macht Schluss mit Mogelpackungen.
Foto: Nestle

Bis vor wenigen Monaten noch galten Benchmark-Anwendungen als aussagekräftige Methode, um die Hardware in aktuellen Smartphones und Tablets miteinander zu vergleichen. Doch dann der Skandal: Viele Hersteller schummeln und lassen Prozessor und Grafikeinheit schneller laufen, sobald eine solche Anwendung zur Leistungserfassung erkannt wird. Mit dem Samsung Galaxy Note 3 fand sich im Oktober ein erstes Gerät, auf dem solche Performance-Kosmetik entdeckt wurde. Auch wenn sich die höheren Werte nur um 5 bis 10 Prozent von der Alltags-Leistung unterscheiden, so stellten sie doch die Sinnhaftigkeit solcher Benchmarks infrage. Mit dem aktuell ausgelieferten Kitkat-Update schraubt nun zumindest Samsung nach und deaktiviert den Performance-Booster, von dem bislang kein Nutzer etwas hatte.

Wie Ars Technica herausgefunden hat, ist der dieser seit Android 4.3 Jelly Bean bei einigen Samsung-Geräten vorprogrammierte Turbo-Antrieb nun nicht mehr mit von der Partie. Das beweisen unter anderem die Ergebnisse der Benchmark-App Geekbench 3, die auf dem Galaxy S4 vom Auslieferungszustand mit Android 4.2.2 Jelly Bean beim Update auf Android 4.3 Jelly Bean deutlich angestiegen sind und mit Android 4.4 Kitkat wiederum auf ein normaleres Niveau gefallen sind. Anders als noch beim Benchmark unter Android 4.3 werden beim Start von Geekbench nicht mehr alle Kerne auf das Leistungs-Maximum hochgefahren, sondern reagieren entsprechend auf die gestellten Aufgaben mit Leistungsspitzen und -abfällen. Einen weiteren Beweis für Samsungs Einlenken will der Android-Programmierer Wanam gefunden haben: Er teilt über den Nachrichtendienst Twitter mit, dass das entsprechende Booster-Paket com.sec.android.app.twdvfs nicht mehr im Code von Android 4.4 Kitkat aufzufinden ist - weder beim Galaxy S4, noch beim Galaxy Note 3.

Besitzer eines dieser zwei Samsung-Smartphones haben nun keine Performance-Einbußen oder sonstige Abstriche zu erwarten. Letztendlich hat der Hersteller mit diesem Schritt lediglich der Augenwischerei ein Ende bereitet. Die Geräte laufen mit dem Kitkat-Update generell sogar spürbar schneller.

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