MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Kirch-Gruppe will ihren 25-prozentigen Anteil an dem spanischen Sender Telecinco verkaufen. Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge gibt es einen Interessenten, der rund eine Milliarde Mark für die Beteiligung zahlen würde. Dabei handele es sich um ein europäisches Medienunternehmen, dass nicht zu den führenden Konzernen in der Branche zählt. Der Vertrag soll noch vor Ende des Jahres unterzeichnet werden. Der Abschluss der Transaktion würde es der Kirch-Gruppe ermöglichen, einen bereits fälligen Kredit in Höhe von 900 Millionen Mark an die Dresdner Bank zurückzuzahlen. Presseberichten zufolge verlangt das Geldinstitut die Rückzahlung der Summe und ist an einer Verlängerung des Kredits nicht interessiert. Im Vorfeld hatte es bereits Spekulationen gegeben, wonach sich die finanzielle Schieflage der Kirch-Gruppe weitaus dramatischer entwickeln

könnte als bisher angenommen. Dies könnte eintreten, falls der australische Medienmogul Rupert Murdoch seinen 22-prozentigen Anteil an Premiere World wie mehrfach angedroht zurückgibt (Computerwoche online berichtete). Gemäß der Vereinbarungen beider Seiten hat Murdoch die Option, sich den Anteil ab Oktober 2002 vom Münchner Medienhändler wieder abkaufen zu lassen. Dafür müsste Kirch einem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge etwa zwei Milliarden Euro aufbringen.