Speichererweiterung für Smartphones und Tablets

Kingston MobileLite Wireless G2 im Test

21.09.2014
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Kommunikativ

Die Konfiguration des MobileLite Wireless G2 kann wahlweise per Webbrowser über die IP-Adresse 192.168.201.254 oder die Kingston-eigene App erfolgen. Auf diese Weise ist es auch möglich, die WLAN-Bridge-Funktion zu konfigurieren, um den Storage-Server mit einem anderen Funknetzwerk zu verbinden. Clients, die mit dem Kingston-Gerät verbunden sind, können auf diesem Wege mit einer Internet-Verbindung versorgt werden. Abgesichert durch ein Kennwort ist die Konfigurationsfunktion allerdings nicht. Jeder, der die IP-Adresse kennt oder die Kingston-App auf seinem Mobilgerät hat, kann die Konfiguration des Geräts also ändern. In Anbetracht des Einsatzzwecks sollte dieser Umstand zu verschmerzen sein.

Per Ethernet kann das Gerät auch als WLAN-LAN-Bridge eingesetzt werden.
Per Ethernet kann das Gerät auch als WLAN-LAN-Bridge eingesetzt werden.
Foto: Kingston

Ein ganz spezielles Konfigurationsszenario deckt aber nicht die Weboberfläche, sondern nur die App ab: In Kombination mit einem geeigneten 3G-Surfstick wie dem Huawei E169 oder E220, der anstatt eines USB-Sticks mit dem Storage-Server verbunden wird, verwandelt den Server gleichzeitig in einen mobilen UMTS-Router. Die Kingston-App enthält das dazu erforderliche Konfigurationsmenü zum Einschalten dieser Funktion sowie zur Eingabe von SIM-Code, APN und dergleichen. Mehr Funktionalität gibt es jedoch nicht: Ein Übertragungszähler fehlt ebenso wie ein Statusmenü, das anzeigt, ob und mit welcher Signalstärke eine 3G-Verbindung hergestellt worden ist, was die Praxistauglichkeit als UMTS-Router einschränkt. Dazu trägt auch die spärliche Informationspolitik von Kingston bei, die Benutzer im Unklaren lässt, welche 3G-Surfsticks überhaupt unterstützt werden. Im Test klappte zumindest auch die UMTS-Verbindung mit einem Vodafone K3715.

Mit seiner RJ45-Buche zum Anschluss an ein Ethernet-Netzwerk hat der MobileLite Wireless G2 noch eine Besonderheit an Board. Wer beispielsweise im Hotelzimmer ein passendes Kabel findet, kann dieses direkt in das Kingston-Gerät stecken, das dadurch für die per Funk angebundenen Clients zur WLAN-LAN-Bridge wird. Konfigurierbar ist dafür auch über die App abermals leider nichts. In Unterkünften, die zwar Internet per Ethernet bieten, zur erfolgreichen Herstellung der Verbindung aber zunächst Eingaben wie Name und Zimmernummer erwarten, scheitert das Kingston-Gerät also.

Fazit

Unter dem Strich offeriert Kingston ein Gerät, das für Anwender ein Segen ist, die unterwegs statt einem PC nur noch ein Smartphone oder Tablet mit Apple- oder Google-Betriebssystem dabei haben. Als mobile Speicher-Erweiterung eignet es sich ideal für den schnellen Datenaustausch unterwegs. Gegenüber dem Wi-Drive-Erstling ist die jetzige G2-Ausführung jedoch erwachsener geworden, was sich nicht nur an größeren Abmessungen, sondern einem fast doppelt so hohen Gewicht von 171 Gramm zeigt. Geschuldet dürfte das vor allem dem eingebauten Akku sein, der mit 4.640 mAh die gut zweieinhalb-fache Kapazität seines Vorgängers liefert. Als Notstrombatterie eingesetzt, ermöglicht das außerdem ein Aufladen der Akkus von Apple-iOS-Geräten, woran der Vorgänger noch scheiterte.

Als UMTS-Router hingegen ist der MobileLite Wireless G2 nur bedingt nutzbar. In dieser Disziplin sind dem Kingston-Gerät reinrassige MiFi-Hotspots wie der TP-Link M5350 haushoch überlegen - der allerdings fast genauso viel kostet wie der für rund 50 Euro erhältliche MobileLite Wireless G2.