Autodesk-Tochter stellt zwei neue Werkzeuge in Aussicht

Kinetix bringt 3D-Animation für größere Projektgruppen

23.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Autodesk-Tochter Kinetix hat mit "3D Studio Max 3" eine neue Version ihrer 3D-Modellier- und Animationslösung für PC-Workstations angekündigt. Gleichzeitig präsentiert der Hersteller das neue Release 2.01 des Visualisierungs-Pakets "3D Studio Viz".

3D Studio Max 3 wurde laut Kinetix für größere Produktionsumgebungen konzipiert. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören sogenannte externe Referenzen, mit denen sich erstellte Elemente beliebig oft in andere Szenen, Animationen oder Spielebenen einfügen und individuell umgestalten lassen. Werden die Originalsequenzen bearbeitet, ändern sich so automatisch auch die Modifikationen der entsprechenden Dateien. Darüber hinaus wurde die Kompatibilität mit externen Anwendungen erweitert.

Szeneninhalte im Max-Dateiformat können nun von Projekt-Management-Anwendungen oder aber vom Windows-eigenen Datei-Manager "Explorer" gelesen werden. Über eine neu hinzugekommene COM-Schnittstelle ist es möglich, externe Aplikationen für eine systemübergreifende Kommunikation mit dem Animationspaket anzupassen, auch wenn sie auf anderen Maschinen laufen.

Überarbeitet wurde zudem die Benutzeroberfläche von 3D Studio Max 3. So können Anwender nun für das aktuelle Projekt oder Teilprojekt benötigte Symbolleisten und Menüs individuell anpassen oder aber Shortcuts, Scripts sowie Makros definieren. Bestimmte Modellierwerkzeuge besitzen jetzt eine eigene Oberfläche, mit der sich die Bearbeitung von Unterobjekt-Ebenen beschleunigen lassen soll.

Ein laut Kinetix überarbeiteter Renderer erlaubt bessere Ergebnisse bei gleichbleibender Geschwindigkeit. Wichtige Render-Funktionen wie Anti-Aliasing, Sampling und Schatten sind ab der neuen Version als Plug-ins erhältlich. Dieser neue Ansatz soll vor allem die Erstellung neuer Plug-ins für das Rendering mit dem Software Development Kit (SDK) ermöglichen. Im Standardpaket sind mehr als zwölf Render-Komponenten enthalten. Hinzugekommene Shader-Plug-ins wie Anistropic erlauben es nun, gerichtete Glanzpunkte für rostfreien Stahl, Satinballen oder Haar zu realisieren. Ebenso sind Effekte wie Shellac und Multilayer für die Überlagerung von Spiegelglanzpunkt-Effekten möglich. Der Anwender kann Effekte unmittelbar nachbearbeiten. Derzeit verfügbar sind Flackern, Glühen, Ring, Strahl oder Schleier sowie Körnung.

3D Studio Max 3 soll ab Ende Mai in englischer Version verfügbar sein. Eine deutsche Variante wird bis Ende Juni erwartet. Für alle nach dem 15. März 1999 gekauften Vollversionen wird das Paket kostenlos nachgeliefert.

Gleichzeitig offeriert Kinetix die Version 2.01 von 3D Studio Viz. Das Paket zeichnet sich in erster Linie durch die Unterstützung für Autocad 2000 sowie rund 400 neue Funktionen aus. Geometrien und Materialien, die in 3D Studio Viz 2.1 entwickelt wurden, können jetzt in Drawing-Dateien exportiert werden. Da es sich dabei um dynamische Verknüpfungen handelt, werden alle Änderungen in den entsprechenden Autocad-Dateien automatisch in 3D Studio Viz aktualisiert. Das Paket soll rund 3300 Mark kosten.