Profile, App-Locker, Jugendschutz...

Kindersicherung für Tablet und Smartphone einrichten

03.06.2019
Von Andreas Hitzig

Weitere Funktionen

Neben der Grundabsicherung bietet „Kids Place“ noch weitere Funktionen an, die vor allem dem Schutz älterer Kinder dienen, die bereits das Internet an sich oder zumindest bestimmte Dienste nutzen dürfen, die sich mit dem Internet verbinden. Hierzu ist allerdings die Premiumvariante von „Kids Place“ für 10,99€ (oder als Abo für 0,50€ im Monat) notwendig.

Mit dem In-App-Kauf bietet Ihnen „Kids Place“ über die Funktion „Zeitschloss“ die Möglichkeit, die Nutzung des Endgeräts auf einen bestimmten Zeitraum und eine festgelegte Zeitdauer pro Tag zu begrenzen. Sind diese überschritten, lässt sich das Gerät nicht weiter nutzen.

Falls Sie zu Hause ein Familien-Tablet und mehrere Kinder unterschiedlichen Alters haben, hilft Ihnen zusätzlich die Nutzerverwaltung, mehrere Profile mit individuellen, altersgerechten Apps zu erstellen. Damit kann das ältere Kind bereits auf das Internet zugreifen und das WLAN nutzen, während das jüngere im Flugmodus agiert und nur Lernspiele nutzt.

Externe Apps zur Absicherung

Mit Safe Browser Jugendschutz“ können Sie festlegen, wo Ihr Kind surfen darf.
Mit Safe Browser Jugendschutz“ können Sie festlegen, wo Ihr Kind surfen darf.

Für weitere Funktionen bietet „Kids Place“ die Möglichkeit, externe Plug-ins einzubinden. Besonders hilfreich, aber nicht gerade günstig ist die Option, mit einer Art Proxyserver den Internetzugang für Ihr Kind individuell zu filtern. Hierfür steht Ihnen in den Einstellungen die Funktion „Webseiten verwalten“ zur Verfügung, die automatisch die Browser-App „Safe Browser Jugendschutz“ (in der App: „Kids Safe Browser“) installiert beziehungsweise aufruft. Die App ist auch als eigenständige Anwendung verfügbar.

Der alternative Browser bringt aktiv verwaltete Filterlisten mit und erlaubt es Ihnen, bestimmte Kategorien von Websites wie „Drogen“ oder „Gewalt“ von vornherein zu blocken. Zusätzlich können Sie den Zugriff auf bestimmte Websites mittels Black-oder Whitelist manuell verbieten, beziehungsweise erlauben. Der Dienst ist 15 Tage lang kostenlos, anschließend schlägt er mit monatlich rund 3 Euro oder jährlich mit etwa 22 Euro zu Buche.

Die Nutzungszeit der Kinder im Blick

Auch Ihr Internetrouter bietet Ihnen eine gute Möglichkeit, den Zugriff auf Inhalte, aber vor allem die Nutzungszeit zu regeln. Wenn Sie den Mobilfunkvertrag Ihres (älteren) Kindes mit einem geringen Datenvolumen für Notfälle ausgestattet haben, wird es dieses sicherlich für unterwegs reservieren – zu Hause hat es ja WLAN. An dieser Stelle können Sie bei den meisten Routern ansetzen und die Nutzungszeit sowie die Nutzungsdauer reglementieren. Da jedes Endgerät eine eindeutige Kennung hat, lässt sich dies auch sehr individuell regeln. Wir zeigen Ihnen am Beispiel der Fritzbox, wie Sie die Umsetzung vornehmen.

Täglichen Internetzeiten für Ihr Kind über den Router regeln.
Täglichen Internetzeiten für Ihr Kind über den Router regeln.
Foto: Bild: Fritzbox

Rufen Sie als Erstes die Fritzbox-Weboberfläche über http://fritz.box auf. Erstellen Sie dann über das Menü „Internet –> Filter –> Zugangsprofile“ ein neues Profil, und legen Sie darin fest, wie viel Zeit Ihr Kind täglich im Internet verbringen darf und zu welchen Zeiten.

Darüber hinaus können Sie über die Fritzbox-Weboberfläche bestimmen, ob Sie Inhalte generell filtern möchten: Die Fritzbox erlaubt Ihnen das manuelle Erstellen von Blacklists, also von Webseiten, die generell gesperrt sein sollen. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, das Modul der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) kostenlos zu nutzen. Dazu aktivieren Sie die entsprechende Funktion am Ende der Konfigurationsseite.

Jugendgefährdende Inhalte ausblenden, etwa mit dem BPjM-Modul.
Jugendgefährdende Inhalte ausblenden, etwa mit dem BPjM-Modul.

Nachdem Sie das Profil erstellt haben, müssen Sie dieses noch dem Smartphone oder Tablet Ihres Kindes zuweisen. Dazu gehen Sie in das Menü „Heimnetz –> Heimnetzübersicht“ und wählen das Endgerät Ihres Kindes aus. Rufen Sie dessen Detailübersicht auf, und weisen Sie diesem in den Zugangseigenschaften das zuvor erstellte Zugangsprofil zu.

Ab diesem Zeitpunkt gelten die zuvor festgelegten Zugriffsbeschränkungen für das Endgerät. Ihr Kind kann sich jederzeit an seinem Smartphone oder Tablet durch den Aufruf der Website http://fritz.box/surf.lua seine noch verbleibende Onlinezeit anschauen.

Fazit

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihr Kind vor den Gefahren des Internets zu schützen. Sprechen Sie am besten gleich beim Einrichten des Smartphones oder Tablets die Risiken gemeinsam durch, und erklären Sie Ihrem Kind die Hintergründe der Schutzmaßnahmen. Gerade bei Kindern, die noch wenig oder keine Erfahrung mit dem Internet haben, lohnt der Einsatz einer Software wie „Kids Place“. Je älter das Kind wird, desto weiter können Sie die Zügel lockern und die Schutzmaßnahmen mit Standardfunktionen von Android abbilden.

(PC-Welt)