Profile, App-Locker, Jugendschutz...

Kindersicherung für Tablet und Smartphone einrichten

03.06.2019
Von Andreas Hitzig

Jugendschutz im Play Store aktivieren

Falls Ihr Kind ein eigenes Smartphone oder Tablet besitzt, sollten Sie dieses mit ein paar zusätzlichen Schutzmechanismen versehen, damit Sie gemeinsam mit Ihrem Kind entscheiden können, welche Apps es nutzen darf. Eine der wichtigsten Stellen, an denen Sie mit den Schutzmaßnahmen zuerst ansetzen sollten, ist der Google Play Store. Sie finden die entsprechende Option in den Einstellungen der „Play Store“-App unter „Jugendschutzeinstellungen“. Bevor Sie diese aktiveren können, müssen Sie eine vierstellige PIN für die Absicherung Ihrer Einstellungen eingeben und bestätigen.

App-Installation auf Altersfreigaben beschränken.
App-Installation auf Altersfreigaben beschränken.

Google unterteilt seine Inhalte in vier Gruppen: Apps und Spiele, Filme, Serien, Musik. Für jede einzelne lässt sich festlegen, welche Inhalte freigeschaltet werden sollen. Bei allen Rubriken außer der Musik gibt es ein Altersraster – beginnend von 0 bis hin zu 18 Jahren. Legen Sie für die einzelnen Inhalte die Altersgrenze fest, die für Ihren Nachwuchs freigegeben sein soll.

Jede App im Google Play Store ist mit einer Altersfreigabe versehen.
Jede App im Google Play Store ist mit einer Altersfreigabe versehen.

Lediglich bei der Musik wird an dieser Stelle nicht ganz so detailliert unterschieden. An dieser Stelle können Sie lediglich Titel ausklammern, welche mit „Explizit“ gekennzeichnet sind. Diese enthalten dann nachweislich Gewaltausdrücke oder haben eine sehr derbe Umgangssprache.

Bei Play-Store-Musik jugendgefährdende Inhalten blocken.
Bei Play-Store-Musik jugendgefährdende Inhalten blocken.

Installation von Apps unterbinden

Gerade bei kleineren Kindern sollten Sie generell überlegen, ob Sie die eigenständige Installation neuer Apps nicht im ersten Schritt vollständig unterbinden. Dazu legen Sie zuerst in den Play-Store-Einstellungen die Option „Authentifizierung für Käufe erforderlich“ so fest: „Für alle Käufe bei Google Play auf diesem Gerät“.

Vergessen Sie nicht, die Installation von Apps unbekannter Herkunft zu deaktivieren.
Vergessen Sie nicht, die Installation von Apps unbekannter Herkunft zu deaktivieren.

Jetzt besteht theoretisch noch das Risiko, dass Ihr Kind eine APK-Datei herunterlädt und installiert. Dazu müsste allerdings unter „Einstellungen –> Sicherheit“ die Option „Unbekannte Herkunft“ aktiviert sein. Prüfen Sie dies entsprechend und deaktivieren Sie gegebenenfalls die Funktion.

Natürlich lassen sich alle Einstellungen jederzeit auch wieder rückgängig machen. Dass auch Ihr Sprössling das tut, unterbinden Sie am ehesten – wie zu Beginn gezeigt – mit einem eingeschränkten Profil. Alternativ nutzen Sie dafür eine spezielle App zur Kindersicherung, die wir Ihnen im folgenden Abschnitt vorstellen.

Kindersicherung per App installieren

„Kids Place“ installiert eine abgesicherte, kindgerechte Oberfläche.
„Kids Place“ installiert eine abgesicherte, kindgerechte Oberfläche.

Mit einer Kindersicherungs-App können Sie beispielsweise ein älteres Tablet speziell für Ihren Nachwuchs einrichten oder eine Oberfläche für das erste Smartphone des Kindes schaffen, die nicht mit unnötigen Apps überladen ist. Für unseren Workshop haben wir die weitverbreitete App Kids Place ausgewählt, die in der kostenlosen Variante alle wichtigen Grundfunktionen abdeckt. Allerdings braucht die App Berechtigungen für die Geräteadministration, um Aktionen durchführen zu können.

Direkt nach der Installation legen Sie Ihre PIN fest, mit der Sie alle Einstellungen und die Systemkonfiguration schützen. Diese sorgt dafür, dass sich Ihr Kind nicht heimlich weitere Rechte verschafft oder zusätzliche Apps holt. Für den Fall, dass Sie die PIN für die Absicherung des Smartphones oder Tablets vergessen sollten, können Sie eine Mailadresse und einen Erinnerungshinweis angeben.

Nach der Festlegung der PIN richten Sie die Grundfunktionen ein.
Nach der Festlegung der PIN richten Sie die Grundfunktionen ein.

Auf dem Einstiegsbildschirm können Sie erst einmal zwei Aktionen konfigurieren: die Sperrung der Hometaste sowie die Anwendungen, welche Ihr Kind ausführen darf. Wenn Sie nach dem Start der App die Hometaste sperren, kann Ihr Kind die App nicht verkleinern und auf das normale Android zurückwechseln. Haben Sie die Funktion aktiviert, agiert „Kids Place“ als neuer Launcher. Drückt Ihr Kind dann die Hometaste, erscheint wieder die Oberfläche von „Kids Place“.

Mindestens genauso wichtig ist jedoch die Auswahl der Apps, die Ihr Kind später nutzen darf. Über die zweite Funktion „Anwendungen für Kids Place auswählen“ gelangen Sie zu einer Liste aller auf Ihrem Endgerät installierten Apps und wählen daraus die geeigneten aus.

Haben Sie die Auswahl abgeschlossen, bestätigen Sie diese über die „Fertig“-Schaltfläche in der rechten oberen Ecke. Danach sehen Sie auf der Oberfläche alle Apps, welche dem Kind zur Verfügung stehen.

„Kids Place“ konfigurieren

Legen Sie die Apps fest, die Ihr Kind innerhalb von „Kids Place“ ausführen darf.
Legen Sie die Apps fest, die Ihr Kind innerhalb von „Kids Place“ ausführen darf.

Nachdem Sie die Erstkonfiguration abgeschlossen haben, können Sie in den Einstellungen der kostenlosen Version von „Kids Place“ noch eine Reihe weiterer Anpassungen vornehmen. Rufen Sie dazu die Übersicht der Einstellungen über das Zahnrad-Symbol auf.

Die zusätzlichen Optionen finden Sie unter dem Punkt „Kindersicherung“. Dahinter verbergen sich insgesamt 15 Punkte, mit denen Sie Ihren „Kids Place“ individualisieren können. Dabei steht der Schutz des Kindes im Vordergrund: „Kids Place“ kann, wenn dies gewünscht wird, als einzige Oberfläche für das Smartphone oder Tablet agieren. Neben der Integration als Launcher sorgt die Funktion „Autostart Kids Place“ dafür, dass Ihr Kind bei jedem Neustart wieder auf der „Kids Place“ Oberfläche landet.

„Kids Place“ bietet Ihnen viele Einstellmöglichkeiten; einige davon kostenpflichtig.
„Kids Place“ bietet Ihnen viele Einstellmöglichkeiten; einige davon kostenpflichtig.

Zur Absicherung Ihres Smartphones oder Tablets lassen sich auch zentrale Funktionen direkt über „Kids Place“ deaktivieren, etwa die Verbindung zum WLAN oder zum Google Play Store durch Apps. Die Entwickler gehen sogar so weit, den Flugmodus für Kinder dauerhaft zu aktivieren. Dies macht sicherlich nur für jüngere Kinder Sinn, die nur bestimmte Spiele und Anwendungen auf dem Android-Endgerät ausführen möchten.