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Zunahme in den letzten Jahren insgesamt äußerst bedenklich

Kinderporno im Web: Beschwerden häufen sich

15.02.2008
Von pte pte
Die Beschwerden über kinderpornographische Inhalte im Internet nahmen im Jahr 2007 weiter zu. Dies gab gestern die Internet-Beschwerdestelle bekannt.

Demnach sind im Verglich zum Vorjahr um drei Prozent mehr Beschwerden zu derartigen Inhalten bearbeitet und sieben Prozent mehr Fälle zur Verfolgung an das Bundeskriminalamt weitergeleitet worden. Ein noch deutlicherer Anstieg von rund 30 Prozent ist bei englischsprachigen Spam-E-Mails verzeichnet worden, in denen Kinder zur "Vermittlung" angeboten wurden. Auch die Zahl der Beschwerden, die auf das Angebot zurückgingen, kinderpornographische Inhalte zu beschaffen, haben im vergangenen Jahr zugenommen.

"Die Entwicklung der Beschwerdestellenarbeit in den letzten drei Jahren zeigt, dass die Nutzer die Einrichtung verstärkt wahrnehmen und kontaktieren", erklärt Sabine Frank, Geschäftsführerin der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM). Gerade beim Thema Kinderpornographie sei man auf die Nutzer angewiesen, um derartige Inhalte aus dem Netz verbannen zu können. "Die Verbreitung solcher Inhalte über das Internet stellt eine nicht hinnehmbare Gefahr für Kinder und Jugendliche, aber auch für das Gemeinwohl, dar", ergänzt der Geschäftsführer des eco-Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, Harald Suma. In diesem hochsensiblen Bereich sei ein geschlossenes Handeln aller erforderlich, die einen Beitrag zur Bekämpfung derartiger Inhalte leisten können. Die Internet-Beschwerdestelle, die man gemeinsam mit der FSM betreibe, sei in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit und wirksamer Selbstkontrolle der Wirtschaft.

"Bei der FSM bearbeiten wir jugendrechtliche Beschwerden aller Art", erläutert FSM-Sprecherin Maja Winter auf Anfrage von pressetext. Diese werden von Nutzern online eingereicht und anschließend auf ihre Berechtigung hin überprüft. "Besonders kinderpornographische Inhalte im Internet sind in den letzten Jahren zu einem großen Problem geworden", stellt Winter fest. Es sei zwar nur ein relativ geringer jährlicher Anstieg derartiger Fälle zu beobachten, insgesamt gesehen ergebe sich aber eine Zunahme in bedenklich hohem Ausmaß. "Wenn eine eingelangte Beschwerde berechtigt ist, wird direkt der jeweilige Seitenbetreiber kontaktiert und zum Löschen der betreffenden Inhalte aufgefordert", schildert Winter. Wenn sich dieser weigere, wird die Causa an die zuständige Landesmedienanstalt weitergeleitet. "Dies funktioniert allerdings nur bei deutschen Seiten. Sind internationale Webangebote betroffen, leiten wir die Beschwerde an unsere Dachorganisation inhope weiter", so Winter.

Die Internet-Beschwerdestelle wurde vor drei Jahren gemeinsam vom eco-Verband und der FSM ins Leben gerufen. Ziel der Einrichtung ist die Erhöhung des Sicherheitsniveaus im Internet. Sie bietet allen Internetnutzern die Möglichkeit, illegale Internetinhalte zu melden und informiert gleichzeitig über den sicheren Umgang mit dem Medium. Im Jahr 2007 hat sich die Arbeit der Beschwerdestelle dabei besonders auf kinderpornographische Inhalte konzentriert. In diesem Zusammenhang wurde im November 2007 eine Kooperationsvereinbarung unter anderem mit dem Bundeskriminalamt unterzeichnet, um durch verstärkte Zusammenarbeit die Verfolgung illegaler Inhalte effektiver zu gestalten. (pte)