KI-System überwacht Raumlabor

25.07.1986

TOKIO (CWN) - Ein Expertensystem für den Einsatz in bemannten Raumstationen will die japanische National Space Development Agency "Nasda" in Kooperation mit heimischen Anbietern entwickeln. Nach Aussage eines Sprechers der Behörde ist die Software dafür bestimmt, andere Programme, die im "Manned Orbiting Laboratory" (MOL) verwendet werden sollen, zu inspizieren und zu warten;

Das Labor soll 1994 mit dem amerikanischen Space Shuttle gestartet werden und japanische Astronauten an Bord haben. Hauptaufgabe des Expertensystems ist es, die Arbeitsvorgänge an Bord des MOL aufzuzeichnen und Fehler zu diagnostizieren. Die Ergebnisse der diversen Experimente sollen über die Einrichtungen der "Nasa" zur Erde übermittelt werden. Während des Weltraumaufenthalts stehen den japanischen Astronauten täglich nur 20 Minuten für Inspektion und Wartung zur Verfügung.

Die Entwicklungskosten für das Expertensystem sollen sich dieses Jahr auf 750 000 Dollar belaufen. Insider sehen in diesem Kostenaspekt einen der Hauptgründe dafür, daß die "Nasda" verstärkt die Kooperation mit japanischen DV-Herstellern anstrebt. Gegenwärtig sind bereits die NEC Corp., Mitsubishi Heavy Industries Ltd., Toshiba Corp., Hitachi Ltd., Fujitsu Ltd. und Nissan Motor Co. am MOL-Projekt beteiligt. Zwei bis drei weitere Partner werden Informationen aus Tokio zufolge noch gesucht.