Was Sie über Softwarelizenzen wissen sollten, Teil 3

Kennen Sie die unterschiedlichen Lizenztypen?

20.01.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Volumenlizenzen

Eine Volumenlizenz unterscheidet sich deutlich von der EULA, da sie Unternehmen mit großen Systemen den Bezug von Mehrfachlizenzen ermöglicht. Wie auch viele Mehrplatzlizenzen müssen diese Lizenzen üblicherweise durch Verhandlungen und einen schriftlichen Vertrag mit dem Softwarehersteller abgeschlossen werden. Volumenlizenzen werden heute von den meisten Softwareherstellern angeboten und können auch Unternehmen angeboten werden, die lediglich zwei Kopien benötigen.

Manchmal berechtigen die Volumenlizenzverträge den Benutzer während der Laufzeit auch zu Produktaktualisierungen. Um spezielle Details zu klären, empfehlen die BSA-Experten, sich immer mit dem Softwarehersteller in Verbindung zu setzen.

Lizenzen pro Arbeitsplatz oder Server

In der heute zumeist vernetzten Büroumgebung sind für bestimmte Arten der Serversoftware Arbeitsplatz- bzw. Server-orientierte Lizenzen erforderlich. (Meistens handelt es sich dabei um volumenbasierte Programme, obwohl auch einzelne Exemplare erhältlich sind.) Nicht bei allen Serverprodukten ist es erforderlich, dass die Benutzer individuelle oder separate Lizenzen besitzen. (Klären Sie diesen Aspekt mit Ihrem Softwarehersteller.) Bei einigen Serverprodukten sowie den dazugehörigen Lizenzprogrammen ist jedoch eine separate Lizenz für den Zugriff auf den Server erforderlich, die im Allgemeinen als "Zugriffslizenz" bezeichnet wird. Hierzu zwei Beispiele:

  • Pro Server:
    Bei "Pro-Server-Lizenzen" handelt es sich um eine Art paralleler Lizenzen. Das bedeutet, dass diese Lizenzen einer festgelegten maximalen Anzahl an Benutzern gleichzeitig einen Zugriff auf den Server ermöglichen. Rechnet ein IT-Manager, der 300 Mitarbeiter in seinem Team hat, beispielsweise damit, dass jeweils 100 Mitarbeiter gleichzeitig einen Zugriff auf den Server benötigen, wird er eine "Pro-Server-Lizenz" erwerben, bei der der Zugriff auf jeweils 100 parallele Nutzer begrenzt ist.

  • Pro Arbeitsplatz:
    Bei "Pro-Arbeitsplatz-Lizenzen" ist gewöhnlich eine Zugriffslizenz für jedes System (PC etc.) erforderlich, das auf den Server zugreift. Beispiel: Ein Unternehmen hat 200 Mitarbeiter und drei Server. Hier melden sich alle Mitarbeiter am Hauptserver an, benötigen jedoch auch Zugriff auf einen oder mehrere andere Server. Hier ermöglicht das "Pro-Arbeitsplatz-Lizenzmodell", dass alle Benutzer jederzeit Zugriff auf alle Server haben.