Keine Verschiebung von Vista in Europa

13.10.2006
Nach einem "konstruktiven Dialog" mit der EU-Kommission soll der Nachfolger von Windows XP wie geplant Anfang kommenden Jahres auch in Europa auf den Markt kommen.

Als Reaktion auf die Einschätzung der Brüsseler Kommission seien einige Änderungen vorgenommen worden, sagte Microsofts Chefjurist Brad Smith. Nähere Einzelheiten dazu wurden nicht genannt.

Die Kommission betonte zugleich, sie habe kein "grünes Licht" für Vista gegeben. Sie werde die Auswirkungen des neuen Betriebssystems auf den Markt genau beobachten und jegliche Beschwerden untersuchen.

In den vergangenen Wochen war deutlich geworden, dass bei den Diskussionen um Vista vor allem der Umgang mit Sicherheitssoftware im Mittelpunkt steht. Die Antiviren-Spezialisten Symantec und McAfee kritisierten, Microsoft begünstige seinen in Vista eingebauten eigenen Schutzmechanismus und behindere Konkurrenten. Die EU-Kommission betonte mehrfach die Wichtigkeit des Wettbewerbs in der Branche, weigerte sich aber, Microsoft konkrete Vorgaben zu machen.

Das Unternehmen müsse seine eigenen Verantwortlichkeiten wahrnehmen, und sicherstellen, dass die Software mit den Wettbewerbsregeln vereinbar ist, hieß es auch am Freitag wieder von der Kommission. Smith erwiderte, Microsoft akzeptiere, dass es kein "grünes Licht" aus Brüssel geben könne. Vor einigen Wochen hatte Microsoft noch gewarnt, wegen der Wettbewerbsdiskussionen mit der EU- Kommission könne Vista in Europa später auf den Markt kommen.

Nach mehrfacher Verschiebung soll das neue Betriebssystem ab November an einige Geschäftskunden und ab Januar 2007 auch an Privatkunden ausgeliefert werden. (dpa/mb)