"Keine Verluste mit dem Deutsche-Bank-Deal"

05.10.2004

CW: Kürzlich hat die US-amerikanische Bank J.P. Morgan einen großen Outsourcing-Vertrag mit der IBM gekündigt. Bemerkenswert daran war der Grund: J.P. Morgan ist überzeugt, die IT besser und günstiger in Eigenregie betreiben zu können. Hat diese Entscheidung Signalwirkung für andere Unternehmen?

BAUER: Ich halte dies für eine singuläre Entscheidung, die auf die Fusion von J.P. Morgan mit Bank One zurückzuführen ist. Der neue Konzern hat eine andere Einstellung gegenüber Outsourcing. Einen nachhaltigen Einfluss auf den Outsourcing- und den Financial-Services-Markt sehe ich nicht. Es wird weiterhin zwei Meinungen zu diesem Thema geben. Die einen zählen IT nicht zur Kernkompetenz und lagern aus. Die anderen sehen ihren IT-Betrieb als integralen Bestandteil ihres Unternehmens.

CW: Nach dem Abschied von Walter Raizner als Geschäftsführer von IBM Deutschland wurde Johann Weihen zu seinem Nachfolger bestellt. Das ist eine überraschende Entscheidung.

BAUER: Herr Weihen hat die aufstrebenden Märkte in Osteuropa viele Jahre sehr erfolgreich für die IBM geführt. Er hat das Geschäft praktisch von Null zu einem signifikanten Markt mit einem erheblichen Beitrag zum Unternehmenserfolg entwickelt.

CW: Herr Jetter und Sie sind beide im Vor-stand und kennen das lokale Geschäft sehr gut. Als Außenstehender hätte man sich auch einen von Ihnen als Raizner-Nachfolge vorstellen können.

BAUER: Ich kann mit der jetzigen Lösung sehr gut leben.