Die Bandbreite der Anforderungen, die mit der Speicherung von XML-Daten oder ihrer Erzeugung aus Datenbanken verbunden sind, spiegelte sich im Vortragsangebot des Darmstädter Kongresses wider. Ein wesentliches Kriterium für den Einsatz der richtigen Technik ist die Unterscheidung zwischen dokumentenorientierten Umgebungen und der XML-Darstellung von Geschäftsdaten. Letztere stammen zumeist schon aus relationalen Datenbanken oder müssen in solchen abgelegt werden. Rechnungen oder Bestellungen weisen zudem kein so fein granulares Markup und eine geringere Verschachtelungstiefe auf wie Dokumente. Aber auch beim XML-Datenaustausch müssen entsprechende Anwendungen das Problem lösen, dass hierarchische XML-Dokumentbäume auf relationale Tabellen abzubilden sind.
Mehrere Vortragende stellten Ansätze vor, diesem Problem Herr zu werden. Werner Retschitzegger von der Universität Linz präsentierte einen generischen Ansatz zur Integration von XML und relationalen Datenbanken. Anliegen des "X-Ray"-Projekts ist es, Daten zwischen den beiden Welten auszutauschen, wenn weder das Datenmodell der Datenbankanwendung noch das XML-Schema geändert werden soll.
Einen ebenfalls produktunabhängigen Überblick über Möglichkeiten der Speicherung von Dokumenten in objektrelationalen Systemen gab Andreas Heuer von der Universität Rostock. Er diskutierte die Nutzung von User Defined Datatypes zur Verwaltung derartiger Daten. Auf die Fähigkeiten des hauseigenen XML-Servers "Tamino" ging Horst Kinzinger, Leiter der Datenbankentwicklung bei der Software AG, ein. Als vordringliche geplante Features nannte er neben der Unterstützung von Web-DAV ein feiner abgestuftes Locking, so dass zukünftig nicht mehr komplette Dokumente gesperrt sind, wenn sie bearbeitet werden.
Neben der Datenbankproblematik kamen eine Reihe von damit verbundenen Themen zur Sprache, beispielsweise XML-Abfragesprachen oder Content-Management. Eine Reihe von Anwenderberichten veranschaulichte die praktische Nutzung der diskutierten Technologien.