Usenet-Groups unter Beschuß

Keine technische Lösung gegen Hacker in Sicht

11.10.1996

"Das Problem ist, daß das Internet vor 27 Jahren entworfen wurde, um einen Informationsaustausch unter den Universitäten zu ermöglichen und nicht unter Millionen von Benutzern", konstatiert Don Heath, President und CEO der Internet Society. Daß etwa 25000 sogenannte Postings verschwunden sind, zeige lediglich, wie verletzlich das Netz der Netze sei. "Cancelbot"-Nachrichten haben dieses Mal Newsgroup-Postings eliminiert. Doch gilt dieser Vorfall nur als letzter in einer Reihe von Ärgerlichkeiten. Um Newsgroup- Mitglieder davon abzuhalten, ihre Anliegen vorzutragen, werden Foren beispielsweise mit Unsinn-Mails überschwemmt.

Laut Dave Kennedy, Director of Research bei der National Security Association in Carlisle, Pennsylvania, könnten lediglich Newsgroup-Moderatoren dem Problem entgegentreten. Bis jetzt stehen 1000 von 20000 Usenet-Gruppen unter einer derartigen Kontrolle.

Eine technische Lösung sieht Kennedy nicht - auch nicht, wenn Server von Service-Providern die Zielscheibe solcher Hacker- Attacken sind. So ist mit weiteren Unannehmlichkeiten zu rechnen.

Bei einer "SYN-Attacke" gibt der auslösende Rechner eine falsche Adresse an. Wenn der Server dann eine Verbindung aufbauen will, wartet er auf eine Betätigung von einem Schein-Computer.