SAP-Infotage Business Data und Analytics

Keine Strategie ohne Daten – ohne Strategie keine Daten

20.12.2019
Anzeige  Wie geht Datenstrategie? Im Rahmen der SAP-Infotage Business Data und Analytics wurde den rund 400 Teilnehmern mit zahlreichen Vorträgen, Workshops und anhand von Anwenderbeispielen nähergebracht, was eine intelligente Daten- und Analytics-Strategie ausmacht. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse des Events zusammengetragen.

Mit "Das Unsichtbare sichtbar machen" war das Motto der ersten SAP-Infotage Business Data und Analytics optimal auf den Veranstaltungsort, die historische Zeche Zollverein in Essen, abgestimmt. Denn ähnlich wie die früher hier geförderte Steinkohle, führte Ramin Mirza, Leiter Platform & Technologies SAP Deutschland, in seiner Keynote aus, müssten auch Daten erst verarbeitet werden, um Wert zu schaffen, um einen Mehrwert zu generieren.

Gleichzeitig spielten aber auch die Qualität und der Kontext eine wichtige Rolle, so Mirza: Habe man früher die Daten statisch abgelegt, brauche man heute Echtzeitdaten, um ad hoc auf Veränderungen reagieren und Entscheidungen treffen zu können. Und künftig werde man mit Machine Learning die Zukunft vorhersagen. SAP helfe Unternehmen dabei, die richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt zu nutzen, um Mehrwerte zu generieren, Wettbewerbsvorteile zu generieren und so zu guter Letzt das Leben der Menschen zu verbessern.

Data is Money

Doch welchen Wert haben Daten überhaupt und wie lässt er sich berechnen? Ist es ein marktbasierter Wert, ein kostenbasierter Wert oder ein ertragsbasierter Wert? "Wert entsteht erst, wenn ich die Daten nutze - in Form von intelligenten Entscheidungen, neuartigen Geschäftsprozessen, Produkten und Services - Business Value", klärte Christine Legner, Professorin an der Universität Lausanne und Leiterin des Competence Center Corporate Data Quality (CC CDQ) in ihrem Vortrag auf. Allerdings müssten wie jedes Asset auch Daten verwaltet sowie instandgehalten werden und hätten ein Ausphasen am Ende ihres Lebenszyklus.

Ohne Daten-Management keine Wertschöpfung

Dieser Aspekt werde häufig vergessen, so die Professorin. Meist stehe die Nutzung der Daten im Fokus, weniger die damit verbundenen Aufwände und Kosten. Architekturen, Prozesse und Verantwortlichkeiten, die notwendig seien, um Daten zu managen seien unklar oder gar nicht definiert.

Werttreiber seien aber nur Datenprodukte mit hoher Qualität, die auch für den Zweck geeignet, also fit for purpose, seien. "Unternehmen brauchen eine Datenstrategie, zum einen, um den Wert der Daten in ihren digitalen Geschäftsmodellen, Geschäftsprozessen und Entscheidungen zu klären", so die Wirtschaftswissenschaftlerin. "Außerdem sollten sie eine Basis dafür schaffen, also die Data Foundation, die Verantwortlichkeiten, Prozesse und Architekturen, die Plattformen und die Infrastruktur für das Management der Daten."

"Eat your own food"

Wie eine solche Datenstrategie aussehen kann, wurde den Gästen im Anschluss von Rouven Morato, Chief Data & Analytics Officer bei SAP Deutschland, nähergebracht. SAP stecke selbst in einer digitalen Transformation mit Pay-as-you-go, Multichannel, Cloud und on-premises, holte der SAP-Manager aus, und versuche dabei, mit den Daten Mehrwert zu stiften. Morato identifizierte dabei vier Bausteine für das Intelligent Enterprise bei SAP:

  • Trusted Data als Basis und Voraussetzung;

  • One Data Platform, über die relevante Daten den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt werden;

  • Semantics: Daten werden in Business-Kontext gebracht und für bestimmte Use-Cases zusammengeführt;

  • Experience: Die Bearbeitung und Auswertung der Daten muss sich leicht konsumieren lassen.

Welche Möglichkeiten das gelungene Zusammenspiel der vier Faktoren in der Praxis bietet, demonstrierte Morato am Beispiel einer mobilen Vertriebsanwendung auf der SAP Cloud Platform: Die App sammelt aus verschiedenen Quellen Informationen zu einem bestimmten Kunden und wertet diese teilweise auch aus, um Datenmuster zu erkennen. Mit Ergebnissen wie einer "predicted probability of renewal" kann sich der Sales-Mitarbeiter dann auf das anstehende Verkaufsgespräch vorbereiten.

Von Anwender zu Anwender

Daneben kamen auf den SAP Infotagen aber auch zahlreiche "richtige" SAP-Kunden zu Wort. In mehr als 20 spannenden Vorträgen gewährten Organisationen aus den verschiedensten Bereichen einen Blick hinter die Kulissen und teilten ihre Erfahrungen in zahlreichen Keynotes und Breakout-Sessions. Dank stiller Beschallung konnten die Konferenzteilnehmer dabei schnell den Sendekanal für ihre Kopfhörer ändern und je nach Interesse im Konferenzsaal zwischen den drei Themeninseln "Intelligente Technologien", "Next Generation Analytics" und "Daten als Werttreiber" hin und her wechseln.

Spannende Vorträge gab es dabei mehr als genug: So gab die Fraport AG einen Zwischenstand ihres ambitionierten Projektes, bei dem durch den Einsatz einer integrierten BI- und Datenplattform - existierende Datensilos aufgebrochen werden, um unternehmensweit neue Transparenz für das eigene Geschäft zu erhalten.

Kiumars Farhur, Bereichsleiter IT bei BwFuhrparkService, wiederum führte aus, wie der Service Provider der Bundeswehr seine Kunden- und Support-Prozesse nachhaltig end-to-end digitalisieren und Lieferanten in Supply Chains einbinden will. Dabei ermöglicht dem Behördendienstleister eine Digitalisierungsplattform auf SAP HANA-Basis die Nutzung eines smarten ERP-System (SAP S/4HANA), agile Prozesse auf Basis der SAP Cloud Platform oder SAAS, sowie Individuallösungen auf Basis der XSA-Entwicklungsplattform.

Per App zum Wunsch-Mercedes

Porsche wiederum berichtete im Detail, wie der schwäbische Autohersteller in den zentralen Unternehmensbereichen Analytics- und BI-Werkzeuge einsetzt. Die beiden Referenten Hakan Keles, Plattformmanager Business Intelligence, und Peter Bey, Business Intelligence Beschaffung, nahmen dabei kein Blatt vor den Mund: Sie berichteten nicht nur, wie das Projekt verlief und wer davon profitiert, sondern auch, was sie im Nachhinein anders machen würden.

Aber auch die Mercedes-Fans unter den Fachbesuchern kamen auf ihre Kosten: Sie erfuhren, wie Daimler auf Basis von SAP Leonardo Machine Learning, Deep Learning und Bilderkennung eine intelligente Car Model Detection App entwickelt hat und Kunden so eine neue Möglichkeit bietet, ihr Traumauto zu finden. Spannend war auch der Vortrag der Otto Gruppe: Der Handelsriese evaluierte in einem Proof of Concept mit SAP den Einsatz von SAP Analytics Cloud als Alternative zu SAP BusinessObjects und berichtete über seine Erfahrungen.

Sie wollen sich die spannenden Inhalte der Veranstaltung in Ruhe anschauen? Hier finden Sie die komplette Videoaufzeichnung zur Veranstaltung.