ABB AG erkennt und bearbeitet Dokumente automatisch

Keine Rechnung bleibt liegen

14.09.2001

Der Lösungsansatz verfährt in sieben Schritten: Nach dem Scannen (1) importiert (2) der Rechnungsleser die Belege und erkennt sie via OCR (3). Dann erfolgt die Klassifizierung (4) der Rechnungen, das heißt, der Lieferant wird erkannt, indem die Rechnungen analysiert und die Daten entnommen werden. Zudem findet ein unscharfer Datenbankabgleich der gefundenen Informationen (wie Namen, Adresse, oder auch Umsatzsteuer-ID, Post-, E-Mail, Internet-Adresse, Fax- oder Telefonnummer) mit den Lieferanten-Stammdaten statt. Dann geschieht die Extraktion der notwendigen Informationen zur Rechnungsbearbeitung - wenn bereits Wissen über das Rechnungslayout des Lieferanten vorhanden ist, anhand der Knowledge Base, ansonsten mit Hilfe der Regeln (5). Anschließend kommt es gegebenenfalls zur Ergänzung beziehungsweise Korrektur durch den Sachbearbeiter (6) und schließlich, wenn alles richtig erkannt und zugeordnet wurde, der Informationsexport (7).

Parallel dazu läuft die automatische Ergebnisanalyse. Hat eine manuelle Korrektur stattgefunden, werden die Eingaben oder Ergänzungen überprüft: Welches Feld wurde verändert, wo wurde ein anderer Wert eingetragen? Wo steht der richtige/korrigierte Wert auf der Rechnung? Ist diese Korrektur mehrfach ausgeführt worden? Diese Informationen speichert die Knowlegde Base und veranlasst, dass bei diesem Lieferanten künftig dort gelesen wird, wo der gesuchte Betrag steht.

Das System erkennt Abweichungen von der "Norm" , weil es die manuell durchgeführten Korrekturen analysiert und in neuer Form beim nächsten Mal nutzt. Und das ganz selbständig aufgrund des beobachteten Korrekturverhaltens der Anwender. Durch den Einsatz der Knowledge Base kann zudem auch gezielt "vergessen werden", zum Beispiel wenn Lieferanten ihre Rechnungen komplett neu gestalten.

Portrait

Im Zuge der weltweiten Neuorganisation der gesamten ABB-Gruppe strukturiert auch der deutsche ABB-Konzern um. Die drei neuen Kundenbereiche Prozessindustrien, Fertigungs- und Konsumgüterindustrien sowie Versorgungsunternehmen sorgen dafür, dass Kunden künftig mit Produkten, Systemen und Dienstleistungen von einem einzigen Bereich und quasi aus einer Hand bedient werden. Zudem decken die Bereiche Stromtechnologieprodukte und Automatisierungstechnik die ABB-internen Produktbedürfnisse ab.

Das Engagement in den Geschäftsfeldern Automatisierungs- und Fertigungstechnik, Sensoren und Kommunikationstechnik, Starkstromtechnik und Leistungselektronik, Hightech-Lösungen für die Tiefsee-Exploration von Öl und Gas sowie Petrochemie, Mechanik und Engineering-Systeme und Software-Engineering zeigt die Bandbreite des Elektro-Konzerns, die ihm auch in Zeiten der Energiemarkt-Liberalisierung und schwacher Baukonjunktur gut gefüllte Auftragsbücher beschert. Im vergangenen Jahr ist der Auftragseingang bei der ABB Mannheim um zwei Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gewachsen, die Bestellungen aus dem Ausland erhöhten sich um 20 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.