Keine Frage

12.09.1986

Mit der Vektoreinrichtung bei den Sierra-Typen 3090 machte Big Blue endgültig ernst. Wenn Barry Grahams Theorie stimmt (Seite l: "NAS mit Software. . ."), daß IBM 1,25 Milliarden Zusatz-Dollars aus dem technisch-wissenschaftlichen Markt holen will, kann man sich ausmalen, was auf DEC (und den Rest der Gilde der Supermini-Hersteller) zukommt: Big-Blue, das ist aus dem Geschäft mit der kommerziellen hinreichend bekannt, geht jeden Weg, um ans Ziel zu kommen.

Nun ist das kein kurzfristig eintretendes Ereignis, das DEC & Co. widerstandslos hinnehmen müßten. Denn noch billigt ein großer Teil der von IBM anvisierten technisch-wissen-schaftlich orientierten Kunden Big Blue die nötige Kompetenz außerhalb der kommerziellen DV nicht zu. Das ist aber auch nicht mehr das Problem. Die Frage ist, wer zuerst die Integration der technischen mit der kommerziellen DV beherrscht- und dies dem Anwender auch glaubhaft machen kann.

Längst nämlich ist es keine Frage mehr, ob irgend jemand mit irgendeiner Maschine irgendetwas schneller und billiger machen kann. Langfristig entscheidet sich der Erfolg eines Produktes, sei es Hard- oder Software, an der Frage der Integrationsfähigkeit. Mag auch der Anwender dies ent in Ansätzen erkennen wollen (weil es die Organisationsstrukturen in den Unternehmen so stark verändern wird, daß man davor zunächst lieber noch die Augen

verschließt), so tun die Hersteller doch gut daran,

(Integrations-)Lösungen für die nächsten Jahre bereitzuhalten. Andere, auch DEC, sind da schon weiter als Big Blue. Daran ändert auch die Vektoreinrichtung an der 3090 nichts.