Keine Extrawurst für Open Source

02.10.2006
Gartners "Open Source Summit" propagierte die Integration von quelloffener und proprietärer Software.

In dem Maße, wie Open-Source-Anwendungen stabiler werden, müssen die Unternehmen lernen, sie als einen Architekturbestandteil wie jeden anderen zu behandeln. Das war eines der Kernthemen auf dem "Open Source Summit", zu dem das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner in der vergangenen Woche rund 500 IT-Profis nach Phoenix, Arizona, eingeladen hatte.

In wenigen Jahren wird Open-Source-Software (OSS) in den meisten Datenzentren so alltäglich sein wie heute das Internet für die Kommunikation zwischen verschiedenen Unternehmen oder zwischen Anbietern und Kunden, so Nikos Drakos, Forschungsdirektor bei Gartner Research. OSS sei heute schon auf dem Weg, "ein Teil des Lebens" für solche Organisationen zu werden, die nach Kostenersparnis, Flexibilität und offenen Standards suchen.

"Wenn Sie nach einem eigenen Business-Case für Open Source fragen, dann verfolgen sie möglicherweise den falschen Ansatz", bestätigte Yoav Intrator, Chefarchitekt bei der Deutsche Bank Asset Management in New York. "Wir suchen vielmehr nach bestimmten Geschäftsanforderungen, für die die wir eine Anwendung oder eine Lösung brauchen - sei sie nun quelloffen oder nicht."

Um OSS erfolgreich zu implementieren, sollten die Unternehmen dieselben Auswahl- und Beschaffungsmethoden wählen, die sie auf kommerzielle Software anwenden, führte Drakos aus. Darüber hinaus müssten sie ihr Augenmerk auf die Integration unterschiedlicher Open-Source-Module sowie die Verbindung von Open- und Closed-Source-Komponenten, also auch von OSS und Legay-Software, lenken. Anbieterunternehmen wie Spike Source, OpenLogic oder Optaros würden den Anwendern hierbei helfen, indem sie vorintegrierte Software-Stacks beziehungsweise Beratungsleistungen offerieren. (Siehe auch: "Open Source: Externe Hilfe ist gefragt").