Unternehmen bleiben zurückhaltend

Keine Erholung am Arbeitsmarkt in Sicht

14.06.2002
MÜNCHEN (hk) - Die Zahl der IT-Stellenanzeigen in 40 Tageszeitungen ging in den ersten fünf Monaten gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 70 Prozent zurück. Lichtblick sind die Behörden.

Nach Berechnungen der EMC-Adecco-Arbeitsmarktforscher sank die Zahl der IT-Stellen auf 12 761 (Vorjahr 41 202). Weniger dramatisch sieht es dagegen aus, wenn man alle Jobs für Fach- und Führungskräfte berücksichtigt. Hier beträgt der Rückgang etwa 50 Prozent von 158 158 auf 84 505.

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass die IT- und TK-Hersteller für die größten Einbrüche im IT-Arbeitsmarkt verantwortlich sind. Hatten IT-Beratungshäuser in den ersten fünf Monaten 2001 noch 12663 Stellen zu besetzen, sind es in diesem Jahr nur 3286. Dramatisch sieht es auch in der Telekommunikationsindustrie aus: Hier ist das Angebot von 3476 auf 370 Stellen geschrumpft. Auch die Anwenderfirmen halten sich mit Neueinstellungen zurück. Selbst der erfolgsverwöhnte Maschinenbau suchte seit Jahresanfang mit 853 IT-Profis nicht einmal halb so viele neue Mitarbeiter wie im Vergleichszeitraum 2001. Allein im öffentlichen Dienst ist der Rückgang relativ moderat von 2607 auf 1597 freie Stellen. Im Vergleich der IT-Berufe gehören die Internet-Spezialisten zu den Verlierern: Für sie gab es seit Jahresanfang 386 Offerten (2001: 2852). Einbrüche von über 70 Prozent mussten aber auch die IT-Kernberufe hinnehmen.

Abb: TK-Industrie am stärksten betroffen

In allen Branchen ist ein starker Rückgang der IT-Stellen zu verzeichnen, allein der öffentliche Dienst leidet nicht so stark unter der Wirtschaftsflaute. Quelle: EMC/Adecco