Keine echte Alternative

30.03.1990

Trotz aller Bekenntnisse zu offenen Systemen heißt die Cash-Cow des Siemens-Bereichs Daten- und Informationssysteme immer noch BS2000. Allerdings dürften sich die Münchner bereits seit geraumer Zeit fragen, wie lange sie ihre proprietäre Betriebssystem-Bastion noch gegen den doppelten Angriff aus der IBM-Welt und der Unix-Ecke werden verteidigen können. (Vergleiche dazu das Interview mit Hans-Dieter Wiedig in COMPUTERWOCHE Nr. 8 vom 29. Februar 1990. ) Als brandneue Zielgruppe für das Jumbo-Betriebssystemen kämen dem Siemens-Vertrieb die von Nixdorf im Stich gelassenen 8890-Anwender also gerade recht. Und auch den Paderbornern fiele sicher ein Stein vom Herzen, wenn sie sich nicht mehr um den Migrationspfad in Richtung Targon bemühen müßten, den sie ihren Mainframe-Kunden versprochen haben. Die Frage ist nur, was in aller Welt die Anwender bewegen sollte, von einem Nixdorf-eigenen auf ein Siemens-eigenes Betriebssystem zu wechseln; für diejenigen, die in einer abgeschlossenen Systemwelt bleiben wollen, liegt der Schritt in Richtung Comparex, sprich IBM, nämlich mindestens genauso nahe.

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