Raytheon International Data Systems

Keine Angst vorm bösen IBM-Preiswolf

22.07.1977

ESCHBORN (hö) - Obwohl sich die preispolitische Herausforderung IBM's nun auch gegen den Markt der Dialogsysteme richtet, scheint es bei den Terminal-Herstellern weiter ruhig zu bleiben (siehe auch Thema der Woche, CW Nr. 25 vom 17. 6.: "3278: Die Konkurrenz schläft weiter"). "Keinen Grund zur Aufregung" sieht, gestützt auf eine weltweit 55 000 Mann starke Unternehmungsgruppe, davon 2000 Beschäftigte allein im Bereich Data Systems, zwar auch Hans Leo Thierer, General Manager der Raytheon International Data Systems.

Allerdings gleicht Thierers offizielle "Stellungnahme der Geschäftsleitung" zum 3278 Announcement der IBM

eher einer Kampfansage: "Die IBM-Ankündigung ist sicherlich von weitreichender Bedeutung, hat aber im Grunde genommen bestätigt, daß sich das Basis-Hardware-Konzept des Marktführers mittel- bis langfristig

nicht ändern wird", meint Thierer und folgert: "Genauer betrachtet ist

dieses Announcement in erster Linie gegen den Markt der Dialog-Systeme gerichtet. Raytheon spürt sein System PTS 100 nun im scharfen Wettbewerbswind, den IBM nicht durch "Leistungsmerkmale, die wir mit unseren Produkten nicht bieten können" angefacht hat, sondern durch "die aggressive Preispolitik".

Das System PTS-1200, mit dem Einsatzbereich Distributed Processing bei gleichzeitiger Möglichkeit der 3270-Emulation, wird durch die IBM-Ankündigung nicht berührt. Bereits Anfang dieses Jahres hat Raytheon ein Entwicklungsprogramm verabschiedet, das die Punkte.

- Kostenreduktion, technische Erweiterung der jetzigen Produkte,

- Aufnahme neuer Produkte in das Vertriebsprogramm,

- Anwendungserweiterung jetziger und neuer Produkte umfaßt.

Nunmehr angeregt durch die IBM-Ankündigung, will der Terminal-Spezialist seine Strategie dahingehend forcieren, bereits jetzt die wichtigsten Punkte zu realisieren, vor allem in bezug auf das Dialog-System PTS-100.

Thierer: "Deshalb werden wir unseren Kunden und Interessenten ab 1. 9. 77 die gleichen preislichen Vorteile wieder bieten können, die vor dem IBM-Announcement bestanden."

Es ergaben sich dann beim Einsatz von Raytheon Systemen - im Vergleich zu IBM - je nach Konfiguration Preisvorteile zwischen 18 und 30 Prozent. Die Vertrage (1-, 2-, 3-Jahres-Mietverträge, langfristige Leasingverträge und Kauf) will Raytheon nicht ändern.

Mit Raytheon-Neuankundigungen für den deutschen Markt ist im 3. beziehungsweise 4. Quartal dieses Jahres zu rechnen.